Privates Netzwerk Medizingeschädigter - Opfer berichten, helfen und suchen weitere Kontakte
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Unsere Tochter,(damals gerade 11 Wochen alt), wurde im Januar 1999 in einem Ambulatorium in xxxxx an einer Leisten- und Nabelhernie operiert. Diese OP wurde vom damaligen Kinderarzt als dringend eingestuft. Er äußerte, dass es bei der Leistenhernie zu Einklemmung des Eierstocks kommen könnte. Er versäumte es jedoch bei unserer Tochter(eineiiger Zwilling/Frühchen) vor der OP Blut abzunehmen. Es muss noch erwähnt werden, dass beide Mädchen am selben Tag operiert werden sollten. Unser zweiter Zwilling hatte "nur" einen Nabelbruch. Es fand eine Woche vorm OP-Termin ein kurzes Gespräch im Ambulatorium mit dem Chirurg und der Narkoseärztin statt. Dabei wurden wir nicht über mögliche Risiken aufgeklärt. Wir haben vor der OP unserer Tochter weder eine OP noch Narkose Einwilligung unterzeichnet. Am OP - Tag waren wir wie bestellt um 08:00 Uhr im Ambulatorium. Gegen 08:15 Uhr brachte meine Frau unsere Tochter in den OP-Raum. Kurz vor 09.00 Uhr muss unsere Tochter, wahrscheinlich aufgrund zu flacher Narkose, erbrochen haben. Dieses Erbrochenen hat sie dann in die Lunge bekommen, woraufhin eine Schocklunge eintrat. Der Chirurg kam kurz nach Ende der OP zu uns und sagte sinngemäß, "die OP ist gut verlaufen, wir müssen nur noch warten bis Ihre Tochter wieder wach ist." Eine Stunde später kam der Arzt erneut zu uns und erklärte, dass unsere Tochter eine Körpertemperatur von 34° C hätte und die Ärztin mit warmen Tüchern versuchte diese wieder zu normalisieren. Jetzt drängte der Arzt meine Frau die OP - Einwilligung zu unterschreiben. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht was passiert war. Gegen 11:30 Uhr kam die Ärztin zu uns und erklärte, dass unsere Tochter nicht mehr selbstständig spontan atmen würde und sie den Zwilling lieber ins Krankenhaus verlegen möchte. Unsere Tochter kam gegen 14:30 Uhr im Krankenhaus an, dass heißt ca. 5,5 Stunden nach dem Zwischenfall. Da weder uns noch den Ärzten im Krankenhaus bekannt war, was im Ambulatorium vorgefallen war, konnten die Ärzte auch nicht gleich geeignete Maßnahmen ergreifen bzw. einleiten um das Leben unserer Tochter zu retten. Gegen 16:00 Uhr konnten wir das erste Mal nach der OP unsere Tochter sehen. DIESEN A N B L I C K werden wir nie vergessen. Am Abend kam dann die Ärztin und der Kinderarzt (es handelt sich hierbei um Eheleute) ins Krankenhaus und versuchten die Sache aufzuklären und die Schuld dem Chirurgen in die Schuhe zu schieben. Am nächsten Abend wieder ein Besuch der Beiden. Diesmal versuchte uns der Kinderarzt vorzuheucheln, dass unsere Tochter auf dem Wege der Genesung sei. Dadurch dass das Gehirn mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit einen längeren Zeitraum ohne Sauerstoff auskommen musste weil ein Sauerstofftransport von der Lunge aus nicht möglich war, ist unsere Tochter fünf Tage nach der OP am Hirntod gestorben. Anfang November 03 wurde vorm Amtsgericht gegen beide Ärzte (Narkose und Chirurg) wegen fahrlässiger Tötung verhandelt. Da durch die Staatsanwaltschaft ein Gutachten in Auftrag gegeben wurde, der Gutachter (heute 69 Jahre) auch als Zeuge erschien war, waren sowohl unser Anwalt als auch Freund und Bekannte unserer Familie guter Dinge, dass es zu einer gerechten und rechtskräftigen Verurteilung kommt. Diese Verurteilung konnte nach drei Verhandlungstagen vom Staatsanwalt ausgeschlossen werden, da der Gutachter sich dauernd widersprach und unsicher wirkt (was wir ihm nicht zum Vorwurf machen, da unserer Ansicht die Hauptschuld bei der Richterin liegt). Das URTEIL lautete am 27.11.03: Freispruch in allen Anklagepunkten!!! Meine Frau und ich hoffen, dass wir mit der Veröffentlichung in den Medien einen großen Personenkreis erreichen können, mit der Botschaft: NIE AUFGEBEN, IMMER WEITERKÄMPFEN, FÜR SEIN RECHT EINTRETEN und NICHT IMMER ALLES GLAUBEN WAS DIE "GÖTTER IN WEISS" ERZÄHLEN! Wir kämpfen weiter und werden, wenn es uns möglich ist, auch Anderen helfen. Wir werden nach dem "Freispruch" nicht Aufgeben!!!
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