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Einstelldatum: 30.04.2006

Tot durch Nachlässigkeit?




Tot durch Nachlässigkeit?

Ich bin die älteste Schwester in einer ehemals 10-köpfigen, jetzt 7-köpfigen Familie, aus deren Mitte im März 2006 leider ein zweites Mitglied durch Nachlässigkeit von Ärzten aus dem Leben gerissen worden ist.

Meine Mutter war im Jahr 1992 in meinem Beisein von ihrem Hausarzt mit Verdacht auf Lungenembolie in die Intensivstation unseres Kreiskrankenhauses eingewiesen worden. Wir sahen sie nie wieder, weil die Ärztin in der Notaufnahme anders entschied und sie, mit Heparin versehen, in ein normales Krankenzimmer legen ließ.

Sie verstarb noch in der selben Nacht. Letztendlich haben wir, nach einer Diskussion mit dem Chefarzt, nichts Weiteres veranlasst, da wir sie ja nicht mehr zurückbekommen hätten. Es war sehr sehr traurig, denn sie war ja doch erst 74 Jahre alt.

Nun aber passierte uns wieder Ähnliches: Bei meiner jüngeren Schwester, gerade 59 Jahre alt geworden, war ein Bandscheibenvorfall L5/S1 diagnostiziert worden. Eine Operation schien unumgänglich, sicherheitshalber wurde durch die Hausärztin eine 2. Befundung durch einen Neurochirurgen veranlasst. Auch diese Beurteilung ergab die Notwendigkeit der OP, die meine Schwester dann vertrauensvoll von dem Neurochirurgen an einer ( anderen ) Kreisklinik ausführen ließ.

Diese Bandscheiben-OP verlief zufrieden stellend und meine Schwester hätte nach einer Woche nach Hause entlassen werden sollen. Wir besuchten sie an jedem Tag nach der OP. Am Samstag (das war der 3. Tag nach der OP) blieb ich länger; wir saßen in der Cafeteria des Krankenhauses und sprachen über die Zukunft ( meine Schwester war lange Zeit sehr krank gewesen und litt unter anderem an einer schizophrenen Psychose, die jetzt durch Medikamente gut eingestellt war; ich half ihr als "große" Schwester durch diese schwere Zeit und sie war in meine Strasse gezogen, damit sie mir näher war); wir hatten alles soweit gemeinsam überstanden und alles schien gut zu werden. Ich konnte nicht ahnen, dass ich meine "kleine" Schwester das letzte Mal gesehen und gesprochen hatte...

Es kam der darauf folgende Montag (der Dienstag oder der Mittwoch wären die Tage der Heimfahrt gewesen): als ich von der Arbeit nach Hause kam, wurde ich auf dem AB um einen dringenden Rückruf im Krankenhaus gebeten, was ich auch sofort voll Schrecken tat. Ich erhielt von einem Arzt die traurige Mitteilung, dass meine Schwester leider am späten Nachmittag wegen eines Herzinfarktes gestorben war.

Sie habe über starke Schmerzen in der Brust und im Rücken geklagt, ein EKG und ein Bluttest hätten aber nichts weiter ergeben, und so habe sie ein Schmerz-mittel und ein Spray bekommen, und dann sollte es besser werden. Als eine gewisse Zeit später ein Internist nach ihr sehen wollte, war sie nicht auf dem Zimmer und der Arzt nahm deshalb an, es ginge ihr besser und sie wäre unterwegs. Dann, gegen 16:30 Uhr, sei sie tot aufgefunden worden, man hätte alles versucht, es sei aber vergeblich gewesen. Das war ein furchtbarer Schicksalsschlag, aber da meine Schwester schon 1995 und 1996 einen Herzinfarkt erlitten hatte, jedoch immer rechtzeitig (das 1. Mal aus der Arbeit und das 2. Mal von der Strasse) in das Krankenhaus (ein anderes) eingeliefert worden war, konnte sie gerettet werden. Also nahmen wir das todtraurig zur Kenntnis als nunmehr unabwendbaren Schicksalsschlag.

Meine Brüder und ich fuhren in das KKH und verabschiedeten uns von ihr, da sie verbrannt werden wollte. Zu Hause angekommen, sahen wir in der Wohnung unserer Schwester noch Licht und gingen hinauf; dort war der von uns verständigte Ex- Ehemann, der die Katze versorgt hatte. Und dieser erzählte uns jetzt eine ganz andere Geschichte:

Er war aus irgendeinem ihm nicht erklärlichen Grund plötzlich Richtung KKH gefahren und wollte meine Schwester besuchen, obgleich er ja wusste, dass sie evtl. schon am nächsten Tag zu Hause sein würde. Als er das Krankenzimmer betrat, war das Bett leer und das zweite Bett samt Patientin nicht im Raum; er wollte schon den Raum verlassen, als er ein heftiges Stöhnen aus dem Bad hörte. Er meldete sich und wartete, bis meine Schwester herauskam.

Sie klagte über starke Schmerzen im Brust- und Rückenbereich und sagte, diese Schmerzen wären schlimmer als bei ihrem 1. Herzinfarkt. Er sagte, sie solle sofort einen Arzt um Hilfe rufen. Darauf antwortete sie, es wären schon ein EKG sowie eine Blutanalyse gemacht worden, dabei sei nichts festgestellt worden. Deshalb habe sie eine Schmerzmittelinfusion und ein Spray bekommen, und dieser Angina Pectoris-Anfall würde dann vorbeigehen. Herr P. sagte, er wolle sich nur schnell einen Kaffee holen, sie solle sich einstweilen ins Bett legen. Weil sie aber vor Schmerzen sowieso nicht liegen konnte, ging sie mit in die Cafeteria und sie unterhielten sich etwa eine Stunde. Durch die Schmerzmittel ließ der Druck natürlich auch etwas nach; als Herr P. ging, begleitete sie ihn noch zum Ausgang und er bat sie, gut aufzupassen.

Er konnte ja nicht besser als die Ärzte wissen, dass es nicht "nur" ein Angina Pectoris-Anfall sondern ein Infarkt war!?! Und selbst bei einem Angina Pectoris-Anfall einer Patientin, die schon 2 Infarkte erlitten hatte (und bei jeder anderen auch) ist Intensivstation angesagt! Seine

Vorwürfe gegen sich selbst sind riesig!

Man stelle sich vor: So gegen 16:30 Uhr wurde sie zufällig gefunden (wegen Rücktransport der Bettnachbarin) - es wäre so viel Zeit gewesen, sie zu behandeln und ihr Leben zu retten. Sie war schon zuvor mutterseelenallein in ihrem Zimmer und danach auch wieder; wer weiß, wann und wie sie gestorben ist... und das im Krankenhaus! (Duplizität!)

Bei einem Gespräch einige Tage später, an dem auch der Chefarzt teilnahm, wurde uns gesagt, es sei alles nur Mögliche getan worden, jedoch vergeblich. Doch ich habe ihm an den Kopf geworfen, dass selbst ich als Laie wüsste, dass bei einem Infarkt jede Minute zählt und man sofort ins Krankenhaus muss; jetzt war sie aber bereits im Krankenhaus und nichts war getan worden außer die Schmerzen etwas zu lindern. Das ist für mich ganz schrecklich und nicht zu verstehen...

Warum war sie nicht auf der Intensivstation oder zumindest unter Aufsicht?

Warum war sie ganz allein und verlassen in ihrem Zimmer?

Hätte man ihr kein Schmerzmittel gegeben, wären die Symptome nicht unterdrückt worden und sie hätte vor Schmerzen wieder nach dem Arzt gerufen - so aber konnte das Herz über Stunden untergehen. Meine Schwester hatte ihrem Exmann auch noch gesagt, dass die ( ich weiß nicht, wer das EKG gemacht und gelesen hat) ganz erstaunt darüber waren, dass die beiden abgelaufenen Infarkte nicht zu erkennen waren. Das hätte doch zu denken geben müssen! Wenn nicht auch das, was denn dann?!? Meine Schwester hätte ja, statt mit Herrn P. in der Cafeteria zu sitzen, auch in einer Gästetoilette oder sonst wo zusammengebrochen sein können. Warum hat man nicht nach ihr gesucht? Weil man im EKG nichts festgestellt hat?!?!

Ich habe mich informiert: Das EKG zeigt oft nichts, aber die Symptome müssen doch zählen, vor allem von einem Menschen, der weiß, wie sich das anfühlt! Und was ist denn ein Angina Pectoris-Anfall?

Die Krankenakte liegt inzwischen bei der Staatsanwaltschaft und wir hoffen sehr, dass dieser sinnlose Tod nicht folgenlos für die "un-verantwortlichen Ärzte" bleibt!

Ich bin es meiner Schwester einfach schuldig, für sie zu kämpfen - sie kann es leider nicht mehr. Und sie war, was medizinische Behandlung betrifft, zu oft zur falschen Zeit am falschen Ort! Diese ärztliche Nachlässigkeit war nicht der einzige aber der letztendlich tödliche Fehler.

Es ist nicht so, dass wir glauben, unsere Schwester wäre auf keinen Fall gestorben; wir wissen, dass man auch auf der Intensivstation sterben kann, weil nicht jeder Infarkt heilbar ist. Aber da meine Schwester nicht auf der Intensivstation war, ist nicht alles zu ihrer Rettung getan worden, sonder gar nichts - und darum geht es uns!

Wer hat Erfahrung, weil er ähnliches erlebt hat, und könnte mir sagen, wie ich am besten weiter vorgehe. Ich wäre für jede Hilfe dankbar.


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