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Einstelldatum: 28.05.2006

Sie leben noch 3 Tage...




Sie leben noch 3 Tage...


Im März 2004 bekam ich (arbeite selbst in einer Klinik als Techniker) starkes Fieber mit Erbrechen und Durchfall. Ich blieb zu hause, dass Fieber wurde gegen Abend immer stärker, bis meine Frau den Notarzt holte - dieser lies mich sofort in ein Krankenhaus einweisen nachdem er 41 Grad gemessen hatte, und ich nicht mehr aufstehen konnte.

Ich kam in die medizinische Aufnahme und blieb dort eine Weile unbeobachtet liegen, bis die Blutwerte kamen. Diagnose - meldepflichtige infektiöse Magen Darm Erkrankung - Norwalk Like Virus (Noro Viren) - ich kam in die Infektionsabteilung in ein Einzelzimmer und dort an einen Tropf (ich war stark dehydriert)

Am nächsten Morgen kam ein Arzt zur Visite und erklärte mir, dass ich eine Viruserkrankung hätte, die man sich nur zu oft in Kliniken holte, ich sagte ihm das ich selbst in einer Klinik arbeiten würde und somit war dies geklärt.

Zwei Tage später kamen zwei junge Ärzte zu mir rein, und erklärten mir, dass aufgrund meines EKG es vorsorglich besser wäre, man würde ein 12 Kanal EKG machen. (zu diesem Zeitpunkt, hatte ich noch hohes Fieber und konnte nicht laufen)

Ich wurde samt Bett eingetütet (wegen der Quarantäne) und in einen anderen Trakt der Klinik gebracht. Dort lag ich auf einer Liege und ich fror und zitterte, außerdem war mir sehr übel. Als man mich verkabelt hatte, fing der eine Arzt an, mir was in den Zugang zu spritzen, beruhigte mich mit den Worten, das dies dazugehöre. Ich konnte gar nicht mehr antworten, hatte das Gefühl mein Körper würde taub werden, der Arzt spritzte die nächste Kanüle rein.

Ein Riesen Schmerz lies meine Brust platzen und ich war danach auf einer schönen warmen Wiese, mir ging es gut mir war warm. Plötzlich wieder Schmerzen und ich sehe grüne Klamotten und Leute, danach wieder die Wiese - dies geschah 4 oder fünfmal. Danach war ich wieder auf der Liege. Sah 5 Leute vor mir stehen mit einem Defibrillator in den Händen, alles total hektisch und alle rannten.

Ich wusste gar nicht (damals) was geschehen sei. Jetzt erklärte mir eine Ärztin (in grünen OP Klamotten), dass ich 4 mal wiederbelebt worden sei, ich hätte schwere Herzanfälle gehabt und käme nun auf die Intensivstation. Ich schlief wieder ein.

Ich wachte auf der Intensiv auf, Schlauch im Hals, würgte und versuchte zu schreien, eine Schwester kam sofort und der Schlauch kam raus.

Jetzt kam ein Arzt und erklärte mir, dass der "Ajmalin Test" bei mir schiefgelaufen sei, und man hätte ein schweres Brugadasyndrom festgestellt, ich wäre sehr gefährdet und man müsse mir einen Defibrillator implantieren, ansonsten könnte ich jede Sekunde sterben.

Ich war total geschockt, wusste gar nichts, meine Brust tat höllisch weh usw..

Ich bat um Bedenkzeit, wollte meine Gedanken sammeln und verarbeiten was da geschehen sei. (Eigentlich hatte ich eine Virusinfektion und sonst gar nichts - war vorher immer gesund gewesen.)

Nach zwei Wochen intensiv (Quarantäne wegen der Infektion) war ich wieder ziemlich fit und konnte mich mit den Ärzten auch tiefsinniger unterhalten. (Das dachte ich anfangs)

Die sagten mir ganz neue Dinge - zum Beispiel - ich wäre ja schon in der Vergangenheit so oft umgefallen -- hätte also Synkopen und Präsynkopen gehabt. Ich fragte immer wieder woher diese Weisheiten her wären. Keiner gab mir Antwort. Mir wurde diese Sache zu konfus und beschloss das Krankenhaus auf eigene Faust und Verantwortung zu verlassen - nach Abschluss der Infektionsgeschichte.

Dies tat ich auch und wurde übelst beschimpft und sogar als asozial genannt - von dem dortigen Personal.

Meine Gründe waren hier - ich bin nie umgefallen, war sehr Kreislaufstabil und wurde regelmäßig untersucht - das einzige was ich hatte war Bluthochdruck.

Als krönender Abschluss bekam ich noch die Aussage vom Chefarzt zu hören:

"Sie leben noch höchstens 3 Tage" !!!

Endlich zu Hause starb ich auch - innerlich - ich heulte ich wusste nicht mehr weiter, mein Herz schlug komisch usw., dass ganze Programm. Jetzt schaltete sich auch noch die Berufsgenossenschaft ein und stellte schriftlich fest, das nur die Noro Infektion als Arbeitsunfall anerkannt würde, das Brugadasyndrom hätte ich schon seit Kindheit und der Fall war erledigt.

Jetzt kam mein Hausarzt in das Spiel und untersuchte mich - er fand nichts - außer, dass ich dringenst in Psychiatrische Behandlung müsse. Ich hatte abends das Gefühl sterben zu müssen, konnte nicht mehr schlafen - auch sehnte ich mich nach dieser Wiese wo alles so schön gewesen war - regelrecht sehnsüchtig wollte ich sterben hatte aber seltsamerweise eine wahnsinnige Angst davor.

Ich erfuhr vom Hausarzt - das man an mir einfach so, ohne Voruntersuchung einen AJMALIN Test vorgenommen hätte. Bei diesem Test - bei dem Herzrhytmussstörungen stimuliert werden, hätte ich einen Herzstillstand bekommen, wäre insgesamt viermal wiederbelebt worden und erst beim vierten Mal wäre ich stabil geblieben (so aus den Akten aus dem Krankenhaus).

Ich hatte nichts davon gewusst, hatte nichts unterschrieben - ich bin einfach so von diesem Ärzten vergewaltigt worden. Ob es eine Verwechslung war wusste ich nicht.

Ich leide jetzt unter Depressionen, Herzneurose und Panikattacken.

Das Krankenhaus bleibt stur bei seiner Behauptung, ich hätte ein Brugadasyndrom und deswegen diese Anfälle, und das obwohl ich 37 Jahre lang nichts hatte.

Jetzt werden dauernd Gutachten erstellt, es wird geschrieben und getan - aber immer wieder wird darauf herum geritten, das ich erst mal einen Defibrillator mir implantieren lassen müsse um sicher zu sein, dass ich nicht sterben werde. Dennoch um den Gegenbeweis zu erbringen sollte ich diesen Ajmalin Test wiederholen lassen - ich bin mir sicher, dass ich bei diesem Test geistig komplett zusammenbrechen würde, ich hatte ja noch nicht den ersten verdaut.

Meine Psychiaterin stellt dauernd Anträge auf Verlängerung der Behandlung, und diese werden abgelehnt mit dem Hinweis, ich müsse erst mal operiert werden, dann könne man meine Seele heilen.

Jetzt kam ich in eine Kur - ich dachte, ist wohl besser so - aber dort war ich wohl falsch, den dort wo ich hinkam waren nur Leute mit richtig geschädigten Herzen - für die Psyche wurde dort nichts getan. Ich solle wieder laufen lernen usw.. ?? Dabei kam ich mit dem Auto persönlich dorthin, mit dem Koffer in der Hand. Die haben mich dann in einer Woche derart fertiggemacht, ich bekam jeden Tag zu hören das ich ein Simulant auf Staatskosten wäre und noch viele andere Sachen --- nachts konnte ich nicht schlafen, ich meinte ich müsste wieder sterben, Tage wie im Delirium lebte, ich war dann derart fertig, dass ich einfach abgehauen bin. (Später habe ich dann erfahren, das mich die LVA falsch beurteilt hätte, nämlich laut dem Ergebnis - ich hätte das Brugadasyndrom, und das ich schwerstgeschädigt sei?!?) Auf dem Heimweg war ich dann soweit, dass ich mich umbringen wollte. Zum Glück hat dies nicht geklappt. Wieder Zuhause, täglich Panikattacken, Zusammenbrüche, Schmerzen in der Brust, Atemnot, Übelkeit ..etc... das ganze Programm (ich dachte viel an die Wiese die ich gesehen hatte)

Nach Monaten und mit Hilfe meiner Psychiaterin wurde ich wieder einigermaßen seelisch gesund. Seltsamerweise sind die Übelkeit, der Brustschmerz etc.. verschwunden, obwohl dies die Anzeichen für den schnellen Herztod doch waren, so die Aussagen der damaligen Ärzte.

Dies hat sich nun 2 Jahre so hingezogen, ich arbeite wieder mache sehr viel Sport, rauche nicht mehr, habe Übergewicht abgebaut - lebe gesund und fühle mich sehr gut - bis auf dieses kleine Gedänkchen im Hinterkopf - sterbe ich plötzlich? (außerdem nehme ich Psychopharmaka ein)

In diesem 2 Jahren wurde ich oft untersucht, ich hatte alles, nur kein krankes Herz.

Jetzt hat sich das Krankenhaus in dem ich arbeite, bereit erklärt die Untersuchungen wieder aufzunehmen. EKG, Langzeit EKG, Belastungs- EKG etc..., unser Herzrhythmusspezialist sieht keine Veranlassung, dass ich am Brugadasyndrom leiden würde. Selbst die Diagnose das ich ein Rechtschenkelblock hätte hat er verworfen (nicht mal intermittierend) Ich hätte nur einen inkompletten Rechtsschenkelblock, wenn überhaupt. Die ST Hebungen wären zwar ein Zeichen für solche Erkrankungen, wären aber wie gesagt nur ein Zeichen von vielen.

Es könne allerdings nur mit eben diesem Ajmalin Test das Urteil des ersten Klinikums bestätigt oder verworfen wird.

Die Gutachter, die Krankenkasse usw... bestehen auf einem neuen AJMALIN TEST.

Vor diesem Test aber habe ich grausame Angst - weniger vor der Diagnose sondern vor den unmittelbaren Folgen, den das mache ich nicht noch mal durch.


Brugadasyndrom = eine genetische Erkrankung mit Folgen des frühen und plötzlichen Herztodes. Verlauf - schon vorher sehr oft Synkopen, Herzrhytmussstörungen etc.. .

die Ionenkanälchen im Sinusknoten, von denen es drei Arten gibt, funktionieren nicht richtig, somit wird in Grenzsituationen nicht genug oder falsch Spannung erzeugt, dass Herz steht. (alles unter bestimmten Voraussetzungen)

Gut erkennbar im EKG an ST Hebungen, Erregungsrückbildung, vollständiger Rechtschenkelblock.

Um dies zu diagnostizieren wird ein Ajmalin Test angeordnet, bei dem unter Aufsicht ein Medikament gespritzt wird, dass Herzhytmusstörungen stimuliert. Anhand dessen sieht man deutlicher die ST Hebungen.

Meist oder immer tritt diese Erkrankung in der Familie auf, nicht unmittelbar sondern auch von Generation zu Generation.


Ich hatte nie vorher eine Synkope, noch Rhythmusstörungen, auch in der Familie hatte nie jemand was am Herzen. Warum die Ärzte einfach diesen Test machten ist ebenso unbekannt, (vor allem mit einem schwer fiebrigen Patienten der seit Tagen intravenös Flüssigkeit bekam mit einer schweren Gastro Infektion) wie auf die Einverständnis meine (unleserliche) Unterschrift kam, bei der ich dem Test zustimmte. (Die habe ich nie getätigt - mir wurde gesagt, ich hätte dies persönlich gezeichnet, wohl im Fieber ?!? - dieses Fieber wiederum bestreiten die Ärzte, denn dann hätten sie nie diesen Test machen dürfen)

Ich warte jetzt auf das x´te Gutachten, mit dem ich hoffentlich "beweisen kann", dass ich nicht dieses Syndrom habe. Damit wäre ich auch einige juristische Folgen los.

Man wollte mir den Führerschein entziehen - da ich unterwegs sterben könne.

Man wollte das ich nicht mehr arbeiten gehen dürfe.

Arbeitsunfähigkeitsrente? - keine oder so wenig, das ich ins soziale Abseits gerate.

Ich sollte einige Kosten der Untersuchungen selber tragen, da ich einfach abgehauen sei.

Und - das Beste - meine Bank (woher hatten die diese Infos) wollte nachträglich für einen schon laufenden Kredit zusätzliche Sicherheiten etc...


Mittlerweile habe ich kein Vertrauen mehr (nur zu wenigen) zu medizinischen Einrichtungen. Ich nehme regelmäßig hohe Dosen an Psychopharmaka ein und habe mich total zurückgezogen, gehe nirgends mehr wohin, meide Veranstaltungen, und entwickle - Zwänge wie dauernd waschen, Kontrollzwang, Zählzwang...und einschlafen ist ein Ritual mit Atemübungen und Meditationsübungen - und dann eventuell doch Beruhigungsmittel - anders geht's nicht.

Gerade heute habe ich das letzte Gutachten erhalten - als Durchschrift von der Berufsgenossenschaft, mit dem Hinweis ich solle den Widerspruch zurückziehen.

Im neuen Gutachten steht --- laut der ersten Klinik hätte ich das Brugadasyndrom und das neue Gutachten würde diesem nicht widersprechen -- das Endergebnis ich wäre sehr gesund - hätte einen inkompletten Rechtsschenkelblock, leichte ST Hebungen - ansonsten aber keine Auffälligkeiten und ich könnte durchaus dieses Brugadasyndrom haben - dieses Urteil des ersten Klinikums könne man nicht bekräftigen noch entkräftigen.

Das könne nur ein neuer Ajmalintest erbringen.....


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