Privates Netzwerk Medizingeschädigter - Opfer berichten, helfen und suchen weitere Kontakte
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Sascha und Saskia, Zwillingsfrühgeborene am 30.08.19XX in der 28. SSW. Sascha (1070 g) wurde gesund geboren, und bei Saskia (960g) wurde spastische Diplegie in den unteren Extremitäten ( gelähmte Beine) festgestellt. Der Arzt meinte:" Machen Sie sich um Ihre Tochter keine Gedanken, sie wird ein Leben lang körperlich und geistig behindert bleiben." Ab dem 6.Lebensmonat bekam Saskia vom Kinderarzt Krankengymnastik nach Bobath verschrieben. Als Sascha und Saskia ca. 2 Jahre alt waren, haben wir Frühförderung für beide Kinder beantragt. Sascha entwickelte sich altersentsprechend und war topfit. Saskia entwickelte sich nur von Kopf bis Hüfte altersentsprechend, ab Hüfte war alles gelähmt. Sie konnte sehr deutlich sprechen, spielen, alleine essen und trinken. Wir sind von Arzt zu Arzt gegangen und alle meinten nur :" Sie kann vom Kopf her die Beine nicht umsetzen". Es wurden keine Maßnahmen getroffen, obwohl man deutlich sehen konnte, das sich die Beinmuskulatur verzogen hatte, und sich die Beine überkreuzten. Am 26.04.04 waren wir mit beiden Kindern zur psychologischen Voruntersuchung, da müssen wir einmal im Jahr beide Kinder untersuchen lassen. Der Arzt fragt Saskia nach Formen und Farben und Saskia beantwortete alles korrekt. Bei der Untersuchung stellte er fest, dass das eine Bein länger war. Er sagte ."Na ja, falls die Hüftgelenkkugeln nicht aus der Pfanne draußen sind. Wir gingen gleich zum Röntgen, und es war so. Beide Hüftgelenke waren schon ganz aus der Pfanne draußen ( beidseitige Hüftluxation ). Am 04.05.04 war ambulante Voruntersuchung im Krankenhaus und am 01.06.04 die Weichteiloperation ( Muskulaturverpflanzung und Sehnenverlängerung ). Die OP verlief erfolgreich. Saskia hatte 6 Wochen einen Becken - Bein - Fuß - Gips. Am 12.07.04 war Wiederaufnahme zur Mobilisierung im Krankenhaus. Der Gips kam ab und Saskia bekam ihren eigenen Aktivrollstuhl. Sie war sehr stolz und konnte endlich mit knapp 5 Jahren ihre Welt entdecken. Wir hatten auf einmal ein ganz anderes Kind. Da aber die Hüftgelenkkugeln nicht in die Pfanne gewachsen sind, folgte die Knochenoperation. Am 05.11.04 die linke Seite und am 18.11.04 die rechte Seite. Es wurden Hüftimplantate in die Hüfte reingeschraubt. Diesmal waren es 8 Wochen Becken - Bein - Fuß - Gips. Am 03.01.05 war Wiederaufnahme im Krankenhaus zur Mobilisierung. Als der Gips abgenommen wurde, konnte sie ein bisschen die Füße und Beine bewegen. Die Röntgenaufnahmen zeigten, das die Hüfte sehr schön zusammengewachsen ist. Die Ärzte meinten, da Saskia ihre Beine nie belastet hat, sind die Knochen sehr dünn und zerbrechlich. Dies passierte auch. Am 12.01.05 brach der linke Oberschenkelknochen durch. Saskia wurde gleich operiert. Die Bruchstelle wurde mit zwei Drähten befestigt. Es wurde ein Stehgips (auch Becken - Bein - Fuß - Gips) angefertigt, so dass wir sie 5 Tage nach der OP hinstellen konnten. Saskia stand nun das erste Mal auf den Beinen. Sie fand es großartig, und wollte gar nicht mehr aufhören. Mit dem Stehgips können wir sie in einen Stehtisch stellen, damit sie alleine spielen, essen und trinken kann. Da die Beine belastet werden, werden die Knochen stabiler und ist besser für die Heilung des Bruchs. Am 28.01.05 wurden wir aus dem Krankenhaus entlassen. Am 14.02.05 ist Wiederaufnahme im Krankenhaus und wir beginnen die Mobilisierung von vorne. Auf jeden Fall, geben wir nicht auf, und hoffen jeden Tag, das Saskia irgendwann mal laufen kann.
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