Privates Netzwerk Medizingeschädigter - Opfer berichten, helfen und suchen weitere Kontakte

© 2004
Geoffrey & Mike
Initiatoren und Betreiber


Medizinische Fehlbehandlung, verpfuscht?
Was dann?
Opfer berichten, helfen und suchen weitere Kontakte!

Für unsere
ausländischen
Mitbürger
Germany - aerzte-pfusch English - MEDICAL MALPRACTICE France - Erreur Médicale Turkey - DOKTOR HATASI
Hungarian - Orvosi hibák polish italiano - sbaglio medico

Dies ist eine kostenlose Unterseite im Privaten Netzwerk Medizingeschädigter.
Hier könnte auch Ihr Erlebtes veröffentlicht werden.

Kontakt


"Ärztefehler - und dann?"
Was Medizingeschädigte erleiden... >>>

riates Medizingeschädigter - Opfer berichten, helfen und suchen weitere Kontakte

Wirbelsäulenversteifung
- unnötig und verpfuscht




Kurz nach meinem 30 Geburtstag im November 1999 hatte ich meinen 1. Bandscheibenvorfall im Lendenbereich (Lendenwirbel 4 und 5).

Die Symptome: Rückenschmerzen und somit keine Aufrechte Haltung mehr möglich.
Im linken Bein: Ameisenkribbeln, teilweise Taubheitsgefühl, Ausstrahlung der Schmerzen über die Pobacke bis zu den Zehen.

Zuerst hatte man versucht mit Medikamenten, Reizstrom und Krankengymnastik die Beschwerden zu beheben, aber es wurde alles nur noch schlimmer, anstatt besser.

Im Dezember 1999 wurde dann die Entscheidung gefällt, dass eine Bandscheibenoperation unumgänglich ist!

Die Operation Anfang Januar 2000 verlief komplikationsfrei.

Iim Anschluss erfolgte eine 3wöchige stationäre Rehabilitation und nochmals eine 2monatige ambulante Reha (IRENA-Programm der BfA). Mitte Mai 2000 konnte ich dann wieder ganz normal meiner Tätigkeit als Bürokauffrau nachgehen.

Im Oktober 2001 hatte ich das 1. Mal wieder Beschwerden. Es waren die selben Beschwerden wie vor der Operation nur nicht in dem Ausmaße. Mein damaliger Orthopäde schickte mich zur Akupunktur, die mich dann auch nach 10 Sitzungen beschwerdefrei machte.

Im Oktober 2002, also ein Jahr später, hatte ich erneute Beschwerden, aber deutlich schlimmer als im vergangenen Jahr. Mein Bein wurde wieder taub, Ameisenkribbeln, einfach wieder das komplette Programm.

Als ich daraufhin wieder zu meinem Orthopäden ging, meinte er nur, vielleicht hilft ja wieder Akupunktur, mehr könne er nicht machen. Wir warten einfach einmal ab.

Auf diese Aussage hin, suchte ich einen weiteren Arzt auf, einen Neurochirurgen (=Wirbelsäulenspezialist). Dieser leitete auf Grund meiner Schilderung sofort folgende Untersuchungen ein:
Test, ob die Nerven und Muskeln noch richtig funktionieren würden, Röntgenaufnahmen sowie Computer-und Kernspintomographie.

Die Diagnose war, erneuter Bandscheibenvorfall im Bereich L4/L5. Bei meiner letzten Operation ließ man den Rest gesunden Bandscheibengewebes in der Bandscheibe, zwecks der Gleitfähigkeit und dieser Rest wurde mir aber jetzt zum Verhängnis.

Da dieser Arzt eine Privatklinik betreibt und auch Verbesserungsmöglichkeiten für Wirbelsäulengeschädigte erforscht, hat er mir die Möglichkeit des Einsatzes einer Bandscheibenprothese aufgezeigt. Diese Methode ist besonders für junge Menschen entwickelt worden, da nach dem Einsatz keine Bewegungseinschränkungen bestehen. Da, wie gesagt, dieser Arzt eine Privatklinik betreibt, sagte er mir gleich, dass ich diese Operation selbst bezahlen müsste, die gesetzlichen Krankenkassen würden hier keine Zuzahlungen machen. Ich setzte mich natürlich sofort mit meiner Krankenkasse in Verbindung, die mir dies auch bestätigte.

Ich informierte mich übers Internet, ob es nicht doch irgendwo in Deutschland eine Klinik geben würde, die diese Operation durchführt und wo die gesetzlichen Krankenkassen zumindest einen kleinen Anteil übernehmen würden, da mir die finanziellen Mittel für so eine Operation nicht zu Verfügung standen.

Ich wurde auch fündig und fand eine Klinik ca. 250 km von meinem Wohnort entfernt, die diese Operation durchführten und die gesetzlichen Krankenkassen die komplette Operation bezahlten.

Ich fand ein Forum im Internet und setzte mich mit bereits operierten Patienten in Verbindung. Das Feedback war nur positiv. Also, rief ich in der Klinik an und vereinbarte einen Termin. Am 16.01.2003 sollte ich mich dort vorstellen!

Bei meinem Termin lernte ich den Arzt kennen, der sich auf den Einsatz dieser Prothesen spezialisiert hat und er erklärte mir folgendes: Es wäre notwendig, dass ich erst einmal stationär aufgenommen werden muss, da geprüft werden müsse, ob der Einsatz einer Prothese überhaupt erforderlich ist. Bei dieser Art von Untersuchung könne man zu 100 % herausfinden, woher meine Schmerzen kommen und was weiter zu machen wäre. Außerdem müsse man auch erst genau prüfen, ob bei mir der Einsatz wirklich möglich ist, da hier gewisse Voraussetzungen erfüllt sein müssen.

Die stationäre Aufnahme erfolgte dann am 20.01.2003!

Am 21.01.2003 wurde dann die erforderliche Untersuchung, eine Discographie, durchgeführt -
Ergebnis: Mir wurde gesagt, dass die Schmerzen nicht von ausgetretenem Bandscheibengewebe resultieren würde, sondern die Narbe von meiner ersten Bandscheiben-OP drücke in den Nervenkanal. Man könne diese Narbe mit einem Sakralkatheter, der für 3 Tage durch eine natürliche Öffnung am Steißbein eingesetzt wird, herauslösen. Eine Operation wäre in meinem Falle nicht notwendig. Ich glaubte das natürlich!

23.01.2003: Einsetzen des Katheters.

24.01.2003: Der Katheter musste vorzeitig entfernt werden, da er verstopft war. Man sagte mir, dass dies nicht so schlimm wäre, da die wichtigste Flüssigkeit am Tag des Einsetzens dargereicht wurde und ich sollte mir keine Gedanken machen.

Die Beschwerden hielten aber weiterhin an, was ich auch den Ärzten mitteilte. Diese sagten mir, dass das ganz normal sei, da auf Grund des Katheters alles etwas angeschwollen sei und es einfach ein bisschen Zeit benötige, bis es richtig wirkt. Ich erhielt daraufhin jeden Tag Schmerzmittel und Krankengymnastik bis zu meinen Tag der Entlassung zur Rehabilitation.

Vom 03.02.2003 - 20.02.2003 war ich dann in einer Reha - Klinik. Bis ca. 2 Tage vor der Entlassung war ich fast beschwerdefrei - ich hatte wieder die gleichen Symptome wie vor meinem stationären Krankenhausaufenthalt.

Als ich mich wieder in dem Krankenhaus vorstellte, wurde mit mir über das Einsetzen einer Bandscheibenprothese gesprochen (weswegen ich ja eigentlich schon beim 1. Mal da war) und falls dies nicht möglich wäre, müsse man eine Wirbelsäulenversteifung durchführen. Die Versteifung würde aber nur durchgeführt werden, wenn meine Wirbelsäule Arthrose aufweisen würde, ansonsten würde dem Einsetzen einer Bandscheibenprothese nichts im Wege stehen.

Erneuter stationärer Aufenthalt vom 18.03.2003 - 07.04.2003.

Während dieses Aufenthaltes wurde eine Versteifung durchgeführt, weil meine Wirbelsäule angeblich "arthroseverseucht" wäre und somit der Halt der Bandscheibenprothese nicht gewährleistet wäre. Ich wurde auch nicht von dem Arzt operiert, mit dem ich eigentlich die ganze Angelegenheit besprochen hatte und der ja der Spezialist für Bandscheibenprothesen ist. Bei der OP hatte ich auch sehr viel Blut verloren und mein Operateur konnte mir den Grund hierfür nicht nennen. Es war sogar die Rede von einer Blutkonserve!

Mir kam das alles sehr spanisch vor!

Nach meiner Entlassung wurde ich erst einmal für 4 Wochen nach Hause geschickt, wo ich mich erst einmal ausruhen sollte. Nach 4 Wochen sollte ich dann auch wieder stationär auf Reha gehen. Was ich auch tat. Dies verlief alles ohne Probleme.

Ich ging regelmäßig alle 3 Monate zur Nachuntersuchung in das Krankenhaus, da mein Operateur bei der Entlassung meinte, ich solle nur hierher kommen, da er sehr an dem Heilungsprozess und dem weiteren Werdegang interessiert wäre. Hier wurden Röntgenaufnahmen gemacht und mir wurde versichert, dass alles sehr schön aussehe.

Ende Oktober 2003 hatte ich dann wieder enorme Schmerzen und Probleme beim Gehen. Da dies ziemlich akut war, ging ich natürlich erst einmal zu meinem behandelnden Arzt an meinem Wohnort. Dieser wunderte sich erst einmal, warum ich versteift wurde, da er ja damals für den Einsatz einer Bandscheibenprothese war! Es wurden die üblichen Nerven- und Muskeltests sowie Computertomographie, Kernspintomographie und Röntgen durchgeführt.

Hierbei stellte sich heraus, dass
1. man nicht versteifen hätte müssen - dem Einsatz einer Bandscheibenprothese wäre nichts entgegenzusetzen gewesen und
2. wurde die Versteifung nicht richtig durchgeführt. Die Schrauben stehen vorne zur Bauchhöhle aus dem Wirbel heraus und auch die Körbchen zwischen meinen Wirbeln, die mit Knochen gefüllt waren, haben sich auch nicht richtig verwachsen. Zu dem kommt dazu, dass ich eine Etage höher einen neuen Bandscheibenvorfall habe. Außerdem meinte mein Arzt, dass ich bei der OP eigentlich fast verblutet sein müsste, weil die Schrauben eben vorne rausstehen. Warum konnte mir damals mein Operateur diese Antwort nicht geben???

Mein behandelnder Arzt meinte, hier liege ein absoluter Behandlungsfehler vor und ich solle sofort meine Krankenkasse darüber informieren!

Das tat ich dann auch!

Ich übersandte der Krankenkasse alle mir vorliegenden Unterlagen und mir wurde gesagt, dass erst einmal ein medizinisches Gutachten hierüber erstellt werden müsse. Dies würde aber einige Zeit in Anspruch nehmen.

Ich schaltete unterdessen einen Anwalt ein, der bei einer Klage sehr gute Erfolgsaussichten sah, da ich sehr beweiskräftig bin. Außerdem hatte ich die Zusage meines behandelnden Arztes, dass er mir in dieser Angelegenheit jede Unterstützung gibt, die erforderlich ist.

Wie bereits erwähnt betreibt mein behandelnder Arzt eine Privatklinik und da ich kein Vertrauen mehr in irgendwelche Ärzte hatte, beschloss ich, dass nur er die notwendigen "Korrektur-Operationen" durchführen solle. Eine Bezahlung wurde von der Krankenkasse wieder abgelehnt!!!

Ich ging trotzdem in diese Klinik. Ich vereinbarte mit meinem Arzt, dass diese Operationen laut meinem Anwalt dokumentiert werden müsse, am besten mit Fotos und per Video! Mein Arzt erklärte sich damit einverstanden, da er dies auch zu seiner Absicherung tun wolle.

Aus der einen geplanten Korrektur-Operation wurden zwei!

Einmal wurde mir bei meinem neuen Bandscheibenvorfall eine Prothese eingesetzt!!!! Bei dieser OP hatte man auch festgestellt, dass sich um die eine Schraube eine Vene drum herum gewickelt hat. Diese Vene war total vernarbt, somit wusste ich, warum ich bei der OP im letzten Jahr so viel Blut verloren hatte. Mein Arzt sagte auch, dass ich in der ganzen Zeit ohne großes zu tun, innerlich verbluten hätte können und das wäre von meinem damaligen Operateur unverantwortlich gewesen, mir dies zu verschweigen! Dies sei ja schon fahrlässige Körperverletzung.

Er hat mir erst einmal etwas über die Schraube gesetzt und die Vene daran vorbei geleitet, so dass erst einmal nichts mehr passieren kann. Diese OP dauerte 7 Stunden! Die 2. OP erfolgte 3 Tage später. Hier wollte er eigentlich nur von meinem Hüftkamm Knochspan entnehmen und diesen in die Versteifung einsetzen. Dabei stellte er fest, dass meine Bandscheiben gar nicht komplett entnommen wurde und die Körbchen, die mit meinem Knochen gefüllt waren, waren einfach irgendwie eingesetzt worden und sie waren locker. Das sich hier nichts verwachsen konnte, war ihm nun klar. Er räumte dieses komplette Bandscheibenfach aus, entnahm auch die Körbchen und setzte mir den entnommenen Hüftknochen ein. Mir steht noch eine dritte OP bevor, die kann man aber erst nach 6 Monaten durchführen. Bei dieser OP werden dann die Schrauben entfernt, dazu muss sich aber erst der eingesetzte Knochenspan mit den Wirbeln verwachsen haben. Ich bin jetzt seit 3 Wochen aus dem Krankenhaus und muss zur Stabilisation ein Korsett tragen.

Mittlerweile habe ich auch das medizinische Gutachten der Krankenkasse erhalten, woraus hervorgeht, dass bei mir alles in Ordnung wäre und keine weiteren medizinischen Maßnahmen erforderlich wären! Ich war entsetzt, konnte dieser Arzt keine Röntgenbilder oder CT-Bilder lesen!!!!

Da ich mittlerweile ja Beweisbilder und Video besitze, haben mein Anwalt und ich gegen dieses Gutachten Widerspruch eingelegt. Außerdem hat er sich mit dem Krankenhaus in Verbindung gesetzt und angezeigt, dass wir klagen werden. Antworten haben wir noch nicht erhalten.

Ich habe durch diese ganze Geschichte meine Arbeit verloren, kann auf Grund meiner Arbeitslosigkeit meinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr im vollen Umfang nachkommen. Es hat alles so einen Rattenschwanz hinter sich gezogen und man erhält von niemand Hilfe. Ich werde von den Ämtern als

"Sozialschmarotzer" abgestempelt. "Sie wollen doch nicht mehr arbeiten!"

Da ich nervlich nicht mehr im Stande bin, mich mit den Behörden auseinander zusetzen, hat dies alles mein Anwalt übernommen und plötzlich sind die Behörden kooperativ!

Hätte ich nicht meinen Lebensgefährten und meine Familie, die in dieser schwierigen Zeit hinter mir stehen, hätte ich mich schon längst aufgegeben!

Ich kann jedem nur raten sich zu wehren, auch wenn man meint, es geht nicht mehr.



Kontakt zum Opfer

vates Netzwerk Medizingeschädigter - Opfer berichten, helfen und suchen weitere Kontakte


Haben Sie selber Ärztepfusch erleben müssen?
Möchten sie auf einer kostenlosen Internetseite (Unterseite) darüber berichten?
Sie können über folgende Mailadresse sofort Kontakt zu uns aufnehmen:


info@geoffrey-mike.de


Merke:
Wir sind Betroffene und wollen uns nicht am Elend unserer Mitmenschen bereichern. D.h. unsere Hilfe und Information ist kostenlos.


© 2004 Contents, Graphics & Pictures Coyright © by Privates Netzwerk Medizingeschädigter - Geoffrey & Mike - Initiatoren und Betreiber, info@geoffrey-mike.de. Alle Rechte vorbehalten. Jede auch nur auszugsweise Vervielfältigung bedarf der schriftlichen Erlaubnis von Geoffrey&Mike. Mit der Nutzung dieser Seite erkennen Sie die Nutzungsbedingungen an. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Unser Internetangebot wird ausschließlich aus privaten Mitteln finanziert. Wir verfolgen keinerlei komerziellen Interessen und/od. den Anspruch auf öffentliche Fördergelder.