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Verpfuschte Brust/Bauch - OP

"Ich gebe Ihnen einen guten Rat, beschweren Sie sich nie über Ärzte, denn das stört die zwischenmenschliche Beziehungen"



Verpfuschte Brust/Bauch - OP

Als bei einer Routineuntersuchung in der Praxis der Gynäkologin Frau Dr. H, die Wahrscheinlichkeit eines Implantateffektes festgestellt wurde, erhielt ich eine Überweisung in das Kreiskrankenhaus der Stadt xxxxxx zur genaueren Untersuchung. Diese fand in der Ambulanz von Herrn Prof. x statt. Dieser bestätigte die Diagnose von Frau Dr. xxx und schlug eine baldige Behebung dieses Defektes vor.

Da ich mit Implantaten bereits mehrmals Schwierigkeiten hatte, wurde mir die Möglichkeit eines Brustaufbaues mit Hilfe des Bauchmuskels/Gewebe vorgeschlagen. Eine sogenannte Tram-Flap - OP. Mir wurden Bilder von bereits behandelten Patientinnen gezeigt und Herr Prof. meinte, da ich ja von meinen 5 Schwangerschaften eine Schürze zurückbehalten hatte, wäre dies die beste Möglichkeit, diese anlässlich der OP gleich zu beseitigen. Man würde einfach das dort in größerer Menge vorhandene Gewebe mit verwenden. Da mein Mann und ich beabsichtigten Weihnachten bei unseren Kindern im benachbarten Ausland zu verbringen, fragte ich nach der Aufenthaltsdauer anlässlich dieser OP. 10 Tage wurden mir gesagt. Ich sagte daraufhin, dass ist aber eine Weihnachtsüberraschung, worauf mich die Assistentin des Prof. ausbesserte und meinte, nein Frau xxxxx, dass ist keine Weihnachtsüberraschung, das ist ein Weihnachtsgeschenk das Ihnen Herr Prof. macht.

Da ich ja in den letzten Jahren öfters operiert wurde, hielt sich das Aufklärungsgespräch in Grenzen, sie wissen ja ohnehin was da alles läuft.

Besonders wurde ich immer darauf hingewiesen, das ich ja mit meinen unschönen Bauch froh sein müsse, wenn der endlich in Ordnung komme.

Über Infektionen, große Wunden, langwierige Heilungen und geschwächte Bauchdecken, sowie zu erwartende Narbenbrüche wurde NICHT gesprochen.

Deshalb war ich auch etwas erstaunt, als ich nach der OIP aufwachte und mir alle erklärten, das war eine richtig große OP. Als ich fragte, was genau eigentlich jetzt gemacht wurde, erhielt ich die Antwort, das wollen sie alles gar nicht wissen.

Nach der ersten OP erholte ich mich eigentlich recht gut, bis auf die Tatsache, das sich auf meinem Bauch schwarze Blutblasen bildeten. Ich hatte eine Nekrose entwickelt.

Nach einer Woche Wartezeit entschloss man sich nochmals zu operieren und entfernte den Nabel und ein einen Teil drum herum. Danach ging es mir schon nicht mehr so gut. Ich bekam größere Mengen von Antibiotika und entwickelte alle möglichen Allergien.

Dass ich zu dieser Zeit bereits eine Infektion eingefangen hatte wurde mir NIE mitgeteilt. Es fiel mir nur auf, das zur Zeit meines Klinikaufenthaltes 3 Frauen nach Brustoperationen wieder zurück kamen, da sie Schwierigkeiten durch Infektionen bekommen hatten.

Die große Wunde entwickelte keinen Hang zur Heilung. Auf meine Frage, wieso dies möglich sei, hieß es, sie sind ja blond und haben daher eine Pigmentierung die den Heilungsprozess verlangsame. Ich möchte dazu bemerken, dass blond schon immer meine natürliche Haarfarbe war und ich mit dieser bisher alle Operationen gut überstanden habe.

Mir fiel auf, dass sich niemand um meine Brust kümmerte. Als ich eine Schwellung und Schmerzen monierte, sagte mir Herr Prof. xxxx; dass hat sich bisher bei allen meinen Patientinnen wieder gegeben.
Ich erhielt (im Gegensatz zu früheren Brustoperationen) keine Eisbeutel um Entzündungen entgegen zu wirken. Es gab keinen Spezial BH. Als ich danach fragte, meinte Prof. xxxx. ; Sie werden doch noch einen alten zu Hause haben, den ziehen sie an, etwas anderes steht ihnen nicht zu.

Sechs Tage nach der zweiten OP wurde mir eine Bauchbinde zur Verfügung gestellt, mit dem Bemerken; die bekommen sonst nur Frauen nach der Geburt. Zwei Tage später wurde sie mir wieder mit dem Bemerken; nicht mehr nötig; abgenommen.

Da sich trotz des teuersten und besten Verbandmaterials das es gibt; (Engelshaar) keine signifikante Heilung einstellte, wurde mir vorgeschlagen mich nochmals operieren zu lassen. Man könne allerdings nicht
garantieren, dass dann alles OK sei.

Da es mir mittlerweile ziemlich schlecht ging (ich konnte nicht einmal die kurze Strecke in den Aufenthaltsraum schaffen) kam mir der Gedanke an eine dritte OP ziemlich gewagt vor. Ich fragte einige Ärzte und Schwestern. Alle garantierten mir, dass die Wunde auch so heilen werde, es wird nur länger dauern.

Da ich also eine neuerliche OP ablehnte und; man nicht einfach warten und zusehen kann bis das alles heilt; wurde ich also mit einer offenen Bauchwunde, guten Ratschlägen und Verbandsmaterial am xx.xx.2003 entlassen. Der Zustand meiner Brust hat nach wie vor niemanden interessiert. Die Wunde war 25 cm lang offen, 2 cm breit und 1,5 cm tief, mit Ausnahme des Drainagenloches, das 4 cm tief war. Ich erhielt die Auflage den Verband täglich zu wechseln. Ausreichend Verbandsmaterial wurde mir mitgegeben und ein Vorstellungstermin in der GYN Ambulanz für den 06.01. vereinbart. Eine starke Verkühlung mit Enzymbehandlung beim prakt. Arzt ließ mich den nächsten Ambulanztermin dann streichen, da ich niemanden anstecken wollte.

Da ich mich am 16.06. wieder nicht auf einen neuen OP Termin festlegen lassen wollte, wurde ich eher brüsk entlassen. So entschloss ich mich den Arzt zu wechseln und begab mich in die Praxis von Herrn Dr. xxx.

Nach weiteren 2 Monaten waren die Narben mit Hilfe von Vakuumdrainagen verheilt. Da ich Zweifel am positiven Ergebnis des Brustaufbaues hatte, suchte ich Herrn Dr. xx. auf. Dr. xx. ist Plastischer Chirurg. Seine erste Reaktion war: Wer hat denn DAS gemacht!?

Er war der Meinung, dass man so eine Operation mit meiner Vorgeschichte und meinem Alter nicht hätte durchführen sollen. Statt dessen hätte man zum Aufbau den Muskel aus der Schulter verwenden sollen. Genaues kann er schwer sagen, zudem möchte er einem Kollegen nichts nachsagen. Seine Assistentin nahm sofort Maß und Herr Dr. xx. verordnete ein medizinisches Mieder (hätte sofort getragen werden sollen). Er sagte mir auch genau welches Modell eines BH ich mir kaufen sollte, da das Tragen eines speziellen BH anzuraten sei. Da der Heilungsprozess mindestens noch 6 Monate dauern wird, meinte er, ich solle mich in ½ Jahr wieder bei ihm melden, dann kann man mit größerer Sicherheit sagen, wenn bei dieser OP etwas nicht in Ordnung war.

Die Adresse von Herrn Dr. xx. erhielt ich von der Techniker Krankenkasse in xxx, Herrn J. Ich hatte mich mit der Bitte um eine Empfehlung an ihn gewandt, da ich der Meinung war bei der Operation wäre etwas schief gelaufen und ich daher eine weitere Meinung hören wollte.

Da sich in der Zwischenzeit das Problem der Brüche an der Bauchdecke zeigte, riet mir Herr Dr. K. nicht einen plastischen Chirurgen mit der Lösung des Problems zu betrauen, sondern einen Fachmann, der wie ihm bekannt aus einem Seminar bekannt ist - mit einer neuen erfolgversprechenden Methode in xxxx operiert. So vereinbarte ich mit der Sekretärin von Herrn Prof. xx. in xxx einen Vorstellungstermin. OP wurde für den xx.xx. 2003 geplant.

Ich hoffte sehr nach Durchführung dieser neuerlichen OP wieder ein normales Leben führen zu können und nach der Zeit der Heilung der Wunden auch keine Schmerzen mehr zu haben.

Die OP in xxx verlief gut und nach langen und intensiven Diskussionen mit der Krankenkasse wurde mir Schluss endlich ein Krankentransport nach Hause bewilligt. Auf Grund der Kugel-Patch Einlage bildeten sich keine weiteren Bauchdeckenbrüche.

Es dauerte jedoch bis in die 2. Hälfte November 2003 bis ich im Stande war wenigstens ½ Stunde mit meinem Mann spazieren zu gehen. Trotz vieler medizinischer Hilfsmittel war mein Körper so geschwächt, das einfach nichts funktionierte. Schmerzen habe ich jetzt nicht mehr permanent, aber immer wieder.

Ich möchte nicht versäumen zu bemerken, dass der eigentliche Sinn dieser Tram-Flap OP, ein Brustaufbau, absolut nicht zu Stande kam. Meine linke Brust besteht aus einem etwas vergrößerten Hautlappen. Da sich jedoch unter Brust ein Keil gebildet hat, der sich schwabbelig bereits bis in den Oberbauch verlagert hat, hat ein BH keinerlei Halt und rutscht nach der kleinsten Bewegung nach oben. Der Hautlappen zeigt die Tendenz bei Bildung einer Faust in Richtung Schulter zu wandern. Ich muss linksseitig eine Brustprothese tragen. Die ganze Gegend und auch der Bauch sind immer noch sehr berührungsempfindlich.

Als schmückendes Beiwerk erhielt ich über 80 cm Narben und behielt von der Schürze links und rechts große Taschen zurück. Alles in Allen ein Meisterwerk der Chirurgie.

Ich möchte noch ein paar Kommentar hinzufügen, die ich Laufe dieser Monate erhielt.

Na, das sieht ja ganz gut aus.
(Frauenärztin)

Das kommt davon, wenn sich Ärzte an Operationen versuchen, die sie nicht beherrschen; aber ich sage Ihnen gleich; ich habe das nie gesagt.
(Plastischer Chirurg)

Es ist doch alles in Ordnung, ich weis nicht was sie haben
(Frauenärztin)

Ich gebe Ihnen einen guten Rat, beschweren Sie sich nie über Ärzte, denn das stört die zwischenmenschliche Beziehungen.
(Allgemein Medizinerin)

So, sie wollen sich beschweren. Sie werden schon merken was sie davon haben, nämlich nichts.
(Assistentin einer Chirurgischen Praxis)

Schämen Sie sich nicht, er hat doch alles für Sie getan.
(Krankenschwester)

So, sie beschweren sich, das wird sich herumsprechen und wird Ihnen schaden.
(Apotheker)

Ich will den Arzt nicht verteufeln und ich kann das alles auch nicht ungeschehen machen, aber mein Leben hat sich seit dieser OP drastisch verändert, ich komme mir vor wie ein Vogel dessen Flügel man am Boden festgenagelt hat. Anderen soll das nicht passieren.

Es gehört eine ausreichende Aufklärung her. Nur Fachärzte sollen solche Operationen durchführen. Man soll mehrere Meinungen einholen und sich von der Aussage der Ärzte - habe ich schon oft gemacht, ist eine Kleinigkeit nicht beeindrucken lassen.

Ärzte sind keine Götter in weis, sie üben ihren Beruf aus wie jeder andere Berufstätige. Wir Patienten sollten das Recht haben zu sagen, wenn wir mit der uns zu Teil werdenden und gewordenen Behandlung nicht zufrieden/einverstanden sind.

Mit freundlichen Grüßen

Eine Patientin


P.S.:
Es ist noch zu erwähnen, dass alles durch eine Brustkrebserkrankung mit Totaloperation angefangen hat und kein Hang zur Verschönerung war.

Des weiteren sollte der Leser dieser Seite wissen, dass ich 62 Jahre alt bin, da muss man doch auch als Laie damit rechnen, daß Haut und Gewebe (eigentlich der ganze Mensch) nicht mehr so belastbar sind und sich auch nichts mehr regeneriert.



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