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(Un) - menschliche Geburt




Wir sind am 29.01.xx gegen 14.00 Uhr im Kreißsaal des xxx-xxx-Krankenhauses eingetroffen, da meine Frau bereits seit den frühen Morgenstunden Wehen hatte. Zu dem Zeitpunkt sind wir noch nicht davon ausgegangen, dass es an diesem Tage zur Geburt des Kindes kommen wird, da der errechnete Geburtstermin erst der 06.02.04 war. Zur Sicherheit wollten wir aber eine CTG-Aufzeichnung und eine Untersuchung durchführen lassen.

Als meine Frau dann an das CTG angeschlossen wurde, hieß es, es müsse jetzt erst einmal eine halbe Stunde lang CTG geschrieben werden, anschließend würde dann die Untersuchung stattfinden. Bereits während dieser CTG-Aufzeichnung wurde meine Frau immer wieder aufgefordert, ihre Lage zu verändern. Auch dauerte die Aufzeichnung dann bereits eine Stunde. Nun traf die diensthabende Ärztin ein und schaute nach meiner Frau. Zu diesem Zeitpunkt war laut Hebammenschülerin und Kontrolle durch die Ärztin der Muttermund bereits ca. 7 cm geöffnet. Es erfolgte nun noch das Anlegen einer Venenverweilkanüle und eine Blutabnahme.

Bereits dieses CTG führte wohl zumindest bei der Hebamme und der Ärztin zur Besorgnis, uns gegenüber erwähnte man jedoch nichts davon.

Es sollte nun eine Ultraschalluntersuchung erfolgen, wozu meine Frau in den Ultraschallraum geführt wurde. Hier mussten wir nun feststellen, dass das Ultraschallgerät z. Z. nicht verfügbar war.

So wurden wir wieder zurückgeführt. Ich holte dann in der Zeit schon einmal die Tasche aus dem Auto, da zu diesem Zeitpunkt bereits klar war, dass das Kind noch am selben Tag zur Welt kommen wird. Während meiner Abwesenheit hat die Hebamme meiner Frau dann mitgeteilt, dass aufgrund der CTG-Auffälligkeiten keine Wassergeburt stattfinden kann. Sonst wurde jedoch nichts dazu gesagt. Meine Frau wurde dann anschließend in ein kleineres Entbindungszimmer geführt und auf dem Entbindungsbett gelagert. Dorthin wurde dann auch ich nach meiner Rückkehr geführt.

Kurz hierauf kam die Hebammenschülerin und teilte der Hebamme und der inzwischen diensthabenden Ärztin Frau Dr. Xxx mit, dass das Ultraschallgerät wieder da wäre. Hierauf wurde keine positive Antwort gegeben. Es wurde nur etwas untereinander getuschelt, was uns aber nicht verständlich war und uns auch nicht mitgeteilt wurde. Frau Dr. Xxx und die Hebamme verließen dann das Entbindungszimmer. Im gesamten weiteren Verlauf kam es dann auch nicht mehr zu einer Ultraschalluntersuchung meiner Frau.

Meine Frau befand sich auf einem dreistufigen Entbindungsbett, das dann im weiteren Verlauf entsprechend verstellt wurde. Die Liegeposition, war für meine Frau, wie sie sagte, nicht besonders angenehm. Sie lag nur auf den Gesäßbacken und auf den Schulterblättern auf, ihr Rücken hing, aufgrund der Winkelstellung der beiden oberen Matratzenteile, frei in der Luft. Die Bitte um ein Kissen oder irgend etwas anderes zum Abstützen im Rücken wurde von meiner Frau mehrmals geäußert, es wurde aber weder von den Hebammen noch von Frau Dr. Xxx darauf reagiert, sondern es hieß lediglich: "Ja, das müsse man dann nachher mal machen", aber hierbei blieb es dann auch.

Während wir nun in diesem Entbindungszimmer waren, musste meine Frau immer wieder ihre Lage von links nach rechts verändern, was ihr nur unter sehr, sehr starken Schmerzen gelang. Auf die Frage hin, warum denn das Ganze, die Rückenlage wäre für sie viel bequemer und weit weniger schmerzhaft, hieß es nur, nein sie müsse sich jetzt in die eine oder andere Seitenlage begeben. Sofern meine Frau nicht den Anweisungen der Geburtshelferinnen folgte, was ihr irgendwann wegen der starken Schmerzen und ihrer völligen körperlichen Erschöpfung gar nicht mehr möglich war, wurde sie an den Knien gefasst und auch gegen ihren Willen gewaltsam in die gewünschte Position gebracht und darin festgehalten. Es hieß dann nur, es müsse so sein, damit man besser die Herztöne des Kindes hören könne. So ging es dann über den gesamten weiteren Geburtsverlauf.

Als meine Frau um ca. 17.00 Uhr die Schmerzen, trotz bereits erfolgter i.-m.-Injektion, nicht mehr ertragen konnte, fragte sie nach einer PDA. Dies wurde dann von der Hebamme abgeschlagen. Es hieß, die PDA würde ca. 1 ½ Stunden dauern bis sie wirke und dann wäre es ja evtl. schon so weit, dass sie mithelfen müsse und das ginge dann aufgrund der PDA nicht mehr. Hieraufhin wurde ihr dann lediglich noch die Möglichkeit der Akupunktur geboten, die sie in ihrer verzweifelten Lage ergriff. Ansonsten wurde meine Frau ohne Schmerztherapie belassen.

Während des weiteren Ablaufes kam Frau Dr. Xxx vereinzelt herein, untersuchte meine Frau und verließ dann wieder den Raum.

Gegen 18.00 Uhr kam die Hebamme mit diversen Gerätschaften herein, die mir zu dem Zeitpunkt absolut unbekannt waren. Da uns aber auch nichts zu diesen Gerätschaften gesagt wurde, ging ich davon aus, dass dies wohl das völlig normale Procedere während einer Entbindung sei.

Kurz darauf erschien eine Dame in Zivil und meinte lediglich, man hätte sie gerade aus dem Aldi herausgeholt, wo sie ihren vollen Einkaufswagen stehen lassen musste, was denn los wäre. Hieraufhin verschwanden die Hebamme und Frau Dr. Xxx, nur die Hebammenschülerin blieb bei uns. Als die drei den Raum wieder betraten, hatte sich auch die Dame in Zivil umgezogen, die sich dann bei meiner Frau als Oberärztin Frau Dr. Xxx vorstellte, damit meine Frau auch wisse wer sie ärgert.

Nun hieß es plötzlich: "Beine hoch - fixieren". Hieraufhin stürzten sich Frau Dr. Xxx und Frau Xxx auf meine Frau, rissen ihr die Beine hoch in die Schalen, die inzwischen links und rechts vom Bett hochgeklappt worden waren, und fixierten sie mit Gurten. Ob die Schalen richtig ausgerichtet waren, möchte selbst ich als Laie deutlich bezweifeln. Das rechte Bein meiner Frau hing zuerst vor der Schale herab, da diese oberhalb der Kniekehle angesetzt war. Nachdem Frau Dr. Xxx dann schrie, die Schale müsse richtig ausgerichtet werden, der Unterschenkel gehöre in die Schale und nicht die Kniekehle, zog man die Schale lediglich nach unterhalb der Kniekehle. Die Schalen waren jedoch auf beiden Seiten mehr neben den Beinen als darunter, so dass die Beine mehr in den schwarzen Fixierungsgurten hingen. Es sah nicht besonders bequem aus und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Stellung fachgerecht war und für meine Frau schmerzfrei gewesen sein kann.

Nach der Fixierung meiner Frau schaltete dann Frau Dr. Xxx die hereingebrachten Maschinen an und setzte die Saugglocke an. Dass es sich hierbei um eine Saugglocke handelte, erkannte ich erst jetzt.

Nun hieß es lediglich: "Und wenn jetzt eine Wehe kommt, pressen sie mal kräftig mit, während ich hier ziehe". Zu diesem Zeitpunkt wurde meiner Frau erst bewusst, was dort passieren soll, da wir im gesamten Verlauf weder darüber informiert wurden, wie Ernst es um unser Kind stand, noch welche Entbindungsmethode sich Frau Dr. Xxx und Frau Xxx für uns ausgesucht hatten. Eine Mitbestimmung unsererseits kann hier komplett ausgeschlossen werden, da wir im gesamten Verlauf der Entbindung nicht darüber aufgeklärt worden sind, dass und inwieweit Komplikationen für das Kind und/oder die Frau bestehen.

Frau Dr. Xxx führte das Gerät bei meiner Frau ein. Kurze Zeit später nahm sie es wieder heraus und koppelte es ab, hantierte an der Saugglocke herum, was für mich einen etwas hektischen und nicht vorhergesehenen Eindruck machte. Anschließend wurde die Saugglocke vom Schlauch abgezogen und auf die Seite geworfen. Es wurde eine zweite Saugglocke genommen, mit der sich das Procedere wiederholte. Hektische Bewegungen, ein etwas verzweifelter Gesichtsausdruck bei Frau Dr. Xxx. Hieraufhin wurde Frau Xxx losgeschickt, sie möge doch bitte noch einmal Saugglocken holen. Mit der dritten Saugglocke hat es dann wohl so funktioniert, wie es sein sollte.

Nachdem die Saugglocke angesetzt worden war und meine Frau das erste Mal gepresst hatte, wurde Frau Dr. Xxx von Frau Dr. Xxx angeschrieen, sie möge doch endlich mitdrücken. Hieraufhin sprang Frau Dr. Xxx zu meiner Frau auf das Entbindungsbett und presste von oben auf dem Bauch meiner Frau herum. Während Frau Dr. Xxx oben drückte, meine Frau presste und Frau Dr. Xxx unten zog, griff Frau Dr. Xxx zur überdimensionalen Schere, ich als Laie hätte diese als Geflügelschere beschrieben, mit der meine Frau dann geschnitten wurde. Ich konnte zumindest im Nachhinein in der Literatur nachlesen, dass es sich hier wohl um einen sog. Dammschnitt gehandelt hat. Auch dieses wurde vorab nicht mit uns besprochen, was ich, aufgrund der Vorerkrankung meiner Frau, als äußerst problematisch empfinde All dies hatte für mich persönlich ein sehr merkwürdiges Aussehen, ich kann es jedoch fachlich nicht beurteilen, da es meine erste Entbindung war, bei der ich dabei war.

Ein derartiges Verfahren habe ich in keiner Literatur und auch in keinem Film über Schwangerschaft und Entbindung zuvor gesehen, noch kam es in irgendeinem Geburtsbericht von Freunden und Bekannten vor. Von daher lässt es sich für mich doch etwas anzweifeln, ob diese Handlungsweise richtig war.

Im weiteren Verlauf der Entbindung kam das Kind zur Welt. Es wurde daraufhin mit den Worten "Hier haben sie ihr Kind" kurz auf den Bauch meiner Frau gelegt. Das Kind war völlig blau, ich hatte schon mit deutlich Schlimmerem gerechnet, als ich unser blaues Kind sah. Es wurde dann nur schnell abgenabelt und sofort zur Sauerstoffversorgung hinausgebracht.

Ich folgte daraufhin den beiden Ärztinnen und bekam nur im Dazugehen mit, dass die Stimmung zwischen den beiden Ärztinnen doch als sehr frostig einzustufen war. Die Gesprächsfetzen, die ich noch mitbekam, waren folgende: "Was soll das Absaugen jetzt, das Kind braucht erstmal Sauerstoff" und dies in einer Tonart, die ich weder als kollegial noch als freundschaftlich bezeichnen könnte. Dies vermittelte mir wiederum den Eindruck, dass sich die Vorgehensweise, für die sich Frau Dr. Xxx entschieden hatte, nicht mit der von Frau Dr. Xxx deckte.

Unser Sohn wurde nun mit Sauerstoff versorgt, dann wurden die ersten Untersuchungen gemacht. Die Ärztin oder Schwester, die sich zu diesem Zeitpunkt wohl als Besucherin im Kreißsaal befand und etwas abseits an einem Tresen stand, wurde dann von Frau Dr. Xxx sehr barsch angesprochen, was sie denn wolle und sie möge doch gehen, wenn sie dort nichts zu suchen hätte. Hieraufhin verließ die mir unbekannte Person, nachdem sie mir gratuliert hatte, den Kreißsaal. Die Art und Weise wie Frau Dr. Xxx dort mit den Unbeteiligten gesprochen hat, erweckte in mir den Eindruck, dass sie mit der Gesamtsituation äußerst unzufrieden war und dies wohl nicht der normale Verlauf war.

Meine Frau nach wie vor in dieser Lage mit den falsch ausgerichteten Schalen in den Gurten. Es bildeten sich mittlerweile deutliche rote Streifen links und rechts am Bein, die vom Einschneiden der Fixiergurte herrührten. Auf die Bitte meiner Frau an die Hebammenschülerin, die Schalen neu auszurichten, hieß es nur: "Ja, ja, mach ich gleich". Nachdem sie alles für das Nähen meiner Frau vorbereitet hatte, verschwand sie jedoch mit einer Hand voll Wäsche und kam erst einmal nicht zurück. Die Schalen wurden während des ganzen weiteren Verlaufes nicht richtig ausgerichtet.

Zurück im Kreißsaal begann Frau Dr. Xxx nun meine Frau zu nähen. Sie bat außerdem die Hebammenschülerin ein Voltaren Zäpfchen bereitzulegen, woraufhin meine Frau sie darüber aufklärte, dass sie von Zäpfchen Bauchkrämpfe und Durchfall bekäme. Frau Dr. Xxx äußerte hierzu nur "Ja, ja". Das Zäpfchen wurde meiner Frau in meiner Abwesenheit dann aber dennoch in ihrer entsprechenden hilflosen Stellung gegen ihren Willen verabreicht, obwohl sie definitiv, noch in meinem Beisein, gesagt hatte, sie vertrage diese nicht. Ich selber weiß aus eigener Erfahrung, dass an dem ist.

Während meine Frau versorgt wurde, traf die Kinderärztin Frau Dr. Xxx ein. Nachdem sie unseren Sohn untersucht hatte, ging ich dann mit ihr zusammen hinüber in die Kinderklinik, wo unser Kind stationär aufgenommen werden musste.

Meine Frau wurde, nachdem sie endlich aus den Beinhalteschalen bzw. den Fixierungsgurten befreit wurde, dann in das Nachbereitungszimmer gebracht, wo die Infusion noch durchlaufen musste. Eine Infusion mit einer Trägerlösung übrigens, von der wir schon gleich zu Beginn des Entbindungsverlaufes gesagt hatten, dass meine Frau diese nicht bekommen dürfe, da sie von den Inhaltsstoffen starke (sogar opioidpflichtige) Beschwerden im Rahmen ihrer Grunderkrankung bekommt. Im weiteren Verlauf der Entbindung wurde diese trotzdem angehängt. Es war wohl nicht möglich in den drei Stunden nach Bekanntwerden der Unverträglichkeit eine einfache Nacl-Lösung zu besorgen, die meine Frau problemlos vertragen hätte.

Auch im Nachhinein wurde nicht mit uns über die Vorkommnisse gesprochen. Man tat so, als ob es sich um eine absolute Bilderbuchentbindung mit völlig normalem Ausgang gehandelt hätte, als wenn dies bei jeder Entbindung so wäre. Als die Hebamme noch einmal kam, um sich vor ihrem Feierabend zu verabschieden, sagte sie sogar noch einmal zu meiner Frau, wie toll sie ja alles gemacht hätte.

Ich habe keinerlei Vergleichsmöglichkeiten, da es sich um meine erste Entbindung gehandelt hat. Ich kann nur den Vergleich zu dem ziehen, was ich aus der Fachliteratur, aus dem Fernsehen und von Freunden und Bekannten erfahren habe. Ich bin jedoch in keiner dieser Informationsquellen auf eine solche Vorgehensweise gestoßen.

Ich persönlich empfand das Ganze als brutale Vergewaltigung meiner Frau. Hier wurde seitens des medizinischen Personals mit einem Menschen umgegangen wie mit einem Stück totem Fleisch. Jedem Landwirt, der seine Tiere so behandelt, wir die Geburtshelferinnen meine Frau behandelt haben, würde man seine Tiere wegnehmen. Aber medizinisches Personal mit einem solchem Verhalten darf weiterhin an einem deutschen Krankenhaus arbeiten, was ich persönlich nicht verstehe. Ich bin an dieser Stelle froh, selber nie Kinder gebären zu müssen und werde dies auch von meiner Frau nie wieder verlangen.

Im Nachhinein muss ich mich immer wieder fragen, warum ich nicht während dieser gesamten Prozedur eingeschritten bin und gesagt habe: "Hier ist Schluss". Ich weiß es nicht, ich kann es mir selber nicht erklären. Es ist für mich, als wäre dort ein Film abgelaufen. Obwohl ich dabei war, war ich körperlich nicht in der Lage gegen das Vorgehen der Geburtshelferinnen einzugreifen. Im Nachhinein tut es mir unendlich leid, dass ich nicht eingegriffen habe, da vielleicht dadurch etwas an Brutalität und an Fehlentscheidungen des medizinischen Personals hätten abgefangen werden können.


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