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Glassplitter übersehen





Alles begann im November 2000 als ich mit einem Glas in der in der Hand gefallen bin und mich dabei im Bereich des Daumenballens und der Hohlhand geschnitten habe. Da die Wunde stark blutete bin ich zum nächsten Krankenhaus in die Unfallambulanz. Dort wurde die Hand geröntgt und dann die Wunde oberflächlich gesäubert und die Verletzung am Daumenballen genäht. Als ich am nächsten Tag zur Kontrolle ins Krankenhaus ging war die Hand teilweise stark gerötet und geschwollen, ich hatte starke schmerzen und fühlte mich auch nicht so gut. Der behandelnde Arzt sagte, dass die Schwellung und Rötung wäre, weil Blut in die Hand gelaufen sei und es wäre alles in Ordnung. Auf meinen Einwand das ich mich auch nicht so gut fühlen würde sagte er mir, dass ich vielleicht eine Erkältung hätte und mich ins Bett legen solle.

Als es dann am nächsten Tag auch nicht besser wurde, beschloss ich zu einen Handchirurgen in die Praxis zu gehen, dort wurde dann die Naht am Daumenballen etwas geöffnet und aus der Wunde kam Eiter und ein Glassplitter, daraufhin wurde die Wunde dann nicht mehr ganz verschlossen und ich bekam Antibiotika. Als es dann 2 Tage später immer noch nicht besser war, schickte mich der Arzt in ein Krankenhaus mit Handchirurgie. Dort wurde die Wunde dann jeden Tag gesäubert und gespült. Nach weiteren 3 Tagen musste ich dann stationär dort bleiben und es wurde Operiert! Bei dieser Op wurden dann noch weitere Glassplitter entfernt. In den folgenden 3 Wochen (stationär) wurde ich noch min. 5 mal nach operiert, zum Schluss wurde die Wunde durch eine Spalthaut vom Unterarm verschlossen, dann wurde ich entlassen. Nach weiteren 4 Wochen, wobei ich jeden Tag zur Kontrolle musste, hatte ich einen roten strich vom Daumenballen bis zum Oberarm. Daraufhin wurde sofort wieder operiert (stationäre Aufnahme) und in der den nächsten 2,5 Wochen wieder mehrere Revisionen (stationär). Zum Schluss dann wieder Spalthaut (inzwischen war der Defekt schon größer als ein 5 DM Stück) diesmal vom Oberschenkel. Dann ging es 2 Wochen gut und es ging ein kleines Stück von der Haut auf und die Wunde begann wieder zu eitern, daraufhin ging ich dann wieder zu dem niedergelassenen Handchirurgen und bekam dann Antibiotika (die ganze zeit im Krankenhaus auch) und jeden Tag einen neuen Verband und Schmerzmittel (die bekam ich schon im Krankenhaus novalgin, tramal) .Da die Schmerzen und die Schwellung der Hand in der Folge zunahmen, wurde dann noch mal eine Computertomographie gemacht wobei dann festgestellt wurde das eine Fistel durch den Daumenballen ging an deren Ende Eiter war. Des weiteren war schon die ganze Daumenballen Muskulatur betroffen. Daraufhin stellte ich mich dann noch mal bei dem Krankenhaus vor wo die letzten Operationen gemacht wurden. Dort sagte man mir dann ich sollte doch noch mal zu einem anderen Handchirurgen gehen um eine neue Meinung einzuholen. Die holte ich mir dann im einem anderen Krankenhaus ein. Dort wurde dann in einer ambulanten Operation der Daumenballen bis zur Holhand und zum Daumen rauf geöffnet und ein Teil der Muskulatur entfernt. Als ich einen Tag später zur Kontrolle kam, war die Wunde wieder mal entzündet und es trat Eiter aus. Sofort wieder Operation mit stationärem Aufenthalt, diesmal 2 Wochen mit mehreren Revisionen. (dieses mal alle in Vollnarkose, davor in Plexus.) Zum Schluss wurde die Wunde dann zusammengezogen, da inzwischen fast nichts mehr von den Daumenmuskel über war ging es ohne Haut. In der Folgezeit dann wieder vermehrt starke Schmerzen abermals eine Fistel. Daraufhin habe ich mich dann kundig gemacht welches Krankenhaus in der Umgebung noch eine gute Handchirurgen hat. So kam ich nach xxxxx. Dort wurde dann in einer fast 8 stündigen Operation ein Fistelgang der bis um den Knochen am Daumen ging und an der anderen Seite der Hand aufhörte entfernt, (ein Stück vom Daumen Gliedknochen musste auch weg) und die Weichteile und Muskelreste über dem Daumenballen wurden auch bis zum Knochen rausgeschnitten das dabei entstandene Loch wurde mit einem gestieltem Hautlappen vom Unterarm verschlossen und die Wunde am Unterarm mit spalt Haut vom Oberschenkel.

So wurde aus einer anfangs 1,5 cm langen Schnittwunde so ein 5,5x3cm großes transplantiertes Areal am Daumenballen ein 6x3 cm großer Hebedefekt am Unterarm eine 10cm lange Narbe vom Unterarm zum Daumenballen und mehrere 4-5 cm lange Narben in der Hand und am Daumen bis zum Hahndrücken.

Das ganze geschah innerhalb von 2 Jahren. Seit der letzten Operation habe ich nun Ruhe mit Endzündungen (hier überspringe ich nun diverse Neurologen und anderen Ärzte), dafür aber diverse Nerven in der Hand und Unterarm defekt (sensibel und motorisch.und atrophie) mein letzter Krankenhausaufenthalt war im Februar 2004 in einer Schmerzklinik. Dort wurde ich auf Morphin eingestellt. Seitdem habe ich nur noch 60 % der Schmerzen, kann kaum noch schlafen, und Besserung ist nicht in Sicht.

anzumerken ist noch das ich die Krankenhäuser und Ärzte immer von selber gewechselt habe wenn ich der Meinung war die kommen nicht weiter. das ging nur weil ich privat versichert bin. vor dem Unfall war ich selbstständig(Elektrogrosgerätehandel und rep.) seit dem Unfall arbeitsunfähig und beziehe jetzt Sozialhilfe da ich zur Zeit nicht arbeiten kann und darf.(Amtsarzt)

In der Zwischenzeit habe ich das erstbehandelnde Krankenhaus (Arzt) auf Schadenersatz verklagt, ein gerichtlich bestellter Gutachter hat auch schon eindeutig grobe Behandlungsfehler erkannt. Glassplitter Verletzungen bei stark blutenden Wunden müssen in blutleere op werden. Das geschah seinerzeit bei mir nicht und durch den verbliebenen Splitter sind dann Keime in der Wunde verblieben wodurch das Ganze ausgelöst wurde. Am 22.9.2004 ist nun der Prozess, ich werde dann weiter berichten. dieser Beitrag soll allen denen ähnliches widerfahren ist Mut machen, und denkt daran, nicht aufgeben. Ich könnte noch Romane schreiben über das was so alles in den Krankenhäusern und bei den verschiedenen Ärzten passiert ist. Zur Zeit nehme ich 3xtäglich Morphin Retart Tabletten, Ibuprofen, Antidepressiva (zum schlafen und gegen Nervenschmerzen), Magentabletten und Abführpillen.

Letzter Stand: Nachdem nun das Krankenhaus durch das eindeutige Gutachten keinen Ausweg mehr sieht, wollen sie plötzlich nicht mehr der richtige Beklagte sein, da angeblich eine Notfallambulanz nur durch den Chefarzt betrieben wird und nicht durch den Krankenhausträger. Davon war in den gut 1,5 Jahren vorgerichtlicher Anwaltsschreiben nie die Rede!! Klage wurde seinerzeit gegen das Krankenhaus eingereicht und es kam auch nie ein Wiederspruch das sie nicht die zu verklagende Partei sind.

Fortsetzung folgt.

Gruß Jens



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