Ich wurde 1998, weil ich kein Fett, Kaffee, Fleisch, usw, mehr vertragen habe im Krankenhaus untersucht. Der Arzt erklärte mir, das ich ca. 4 Gallensteine habe. Man könnte sie mit Tabletten, mit Laser oder durch eine Operation entfernen. Wir entschieden uns für eine laparoskopische Gallensteinentfernung. Ich wurde also im Juli 1998 per Endoskop, mit kompletter Gallenblasenentfernung, operiert.
Nach der Operation sollte ich einen 1 wöchigen Krankenhausaufenthalt hinter mich bringen. Nur daraus wurde nichts. Ich habe 14 Tage im Krankenhaus verbracht. Das heißt in der ersten Woche (3. Tag) stellte man bei mir schon Bauchwasser per Ultraschall fest. Aber es wurden nur Witze gerissen, das ich jetzt meinen eigenen Pool im Bauchraum hätte.
Mir ging es von Tag zu Tag schlechter, d.h. ich bekam jeden zweiten Tag ein Darmrohr gelegt. Man wollte mir die angeblichen Lähungsschmerzen erleichtern. Auch wurde mir jeden Tag eine Entblähungspritze in die seitliche Hüfte gegeben. Zu essen bekam ich in diesen 14 Tagen nichts, nur Flüssigkeit. Mir wurde eine Magensonde gelegt , weil sich keine Darmgeräusche hören ließen. Eine Pankreatitis, Gelbsucht, eine Gewichtszunahme von 65 kg innerhalb zwei Wochen auf 77 kg. Nachdem ich kaum schlafen, bewegen konnte verlangte ich nach einem Schlafmittel.
Eines Sonntagsmittags im Hochsommer, bekam ich wie immer meine Entblähungsspritze, diese Flüssigkeit lief gerade wie sie reingespritzt wurde wieder raus. Ich ging, nein ich kroch zu der nächststehenden Schwester, erzählte ihr von der raussprudelten Flüssigkeit. Man hatte mir sowieso nie meine Schmerzen, mein Unwohlsein, meine Gewichtszunahme, mein nicht mehr laufen wie leben zu wollen, geglaubt. Es hieß immer nur das sind Blähungen die hören irgendwann auf.
Mir wurde also am nächsten Tag Bauchwasser gezogen, wobei man feststellte das sich Gallenflüssigkeit mit dabei befand. Ich sollte am folgenden Tag operiert werden, das Wasser gezogen und das nicht mehr sichtbare Leck (zuviel Wasser) repariert werden. Auch sollte ich ein Einzelzimmer bekommen, um endlich mal zur Ruhe zu kommen.
Zum Glück ist meine Schwester Krankenschwester, diese hat sich sofort in ihr Auto geworfen und ist zu mir gefahren. Ich verweigerte dann, nach einem Gespräch mit meiner Schwester, die Operation und ließ mich in ein anderes Krankenhaus verlegen. Wollten die behandelten Ärzte nicht, aber Pech. Im nächsten Krankenhaus wurde mir erst das Bauchwasser, mit Drainagelegung (8 liter in 10 minuten ) gezogen. Am nächsten Tag wurde mir per Magenspiegelung ein Rohr auf das Leck im Gallenkanal gelegt. Man hat gehofft das es sich alleine schließt.
Nach 3 Tagen mit Schmerzen und weiterhin Gallen Flüssigkeit wurde mir gesagt, dass man doch einen großen Schnitt machen muss, um das Loch zu schließen. Mein Problem an der Sache war, dass ich keine Entzündungswerte hatte, d.h. man konnte nicht feststellen wie schlecht es mir doch eigentlich geht.
Ich habe nichts gesagt ,weil ich dachte es sind Nachschmerzen vom Bauch und ich werde sowieso nicht ernst genommen. Also ich habe abends vor der OP vor lauter Schmerzen Valium bekommen. Der Pfleger hat noch Fieber gemessen , der Arzt wurde benachrichtigt Ich wurde auf den OP-Tisch verladen und es folgte, für mich, die Schließung des Gallenlecks.
Nachdem ich dann wieder wach wurde ging es mir sehr schlecht. Ich dachte ich komme gerade aus dem OP. Falsch gedacht , ich lag 10 Tage im künstlichen Koma. Mir wurde der Bauchraum geöffnet, man sah nur noch Entzündungen, aufgedunsene Organe und Wasser. Mir wurde ein Reißverschluss gelegt und der Bauchraum ausgetrocknet, dieser Verschluss war 4 Tage im Bauch, dann nach dieser Zeit wurde die Naht endgültig geschlossen.
Ich wurde ca. 3 Wochen beatmet und künstlich ernährt. Nachdem meine Schwester mir in meiner tiefen Depression gesagt hat, dass ich eigentlich nur noch 10 % Überlebenschanche hatte wurden meine Lebensgeister wieder etwas mehr geweckt. Im Februar 1999 wurde mir ein neuer Gallenweg mit einer Dünndarmschlinge gelegt, die andere hat sich so langsam geschlossen. Aber das war mir dann lieber als der Leberschaden. Im Juli 00 bin ich dann in eine plastische Chirurgie und habe mir meinen veränderten Bauch und Körper, inkl. Narbe im Oberbauch (30 cm) richten lassen. Nachdem es aber nicht auf einmal ging musste ich April 01 nochmals hin.
Nach 4 Jahren darf ich (jetzt 34) mal an ein Kind denken, was aber auch Gefahren mit der Narbe und der Leber/Galle birgt. Ich war jetzt beim Frauenarzt und der erklärte mir das meine Eileiter durch den hohen Flüssigkeitsgehalt im Bauchraum vielleicht verklebt sind. Eine Bauchspiegelung ist unmöglich, da der Bauch komplett taub ist, also evtl. künstliche Befruchtung oder einen neuen Schnitt mit schichtweiser Auftrennung der Schichten im Bauchbereich. Das war der letzte Stand in meinem Leben.
Falls Dich der Fall interessiert schreibt mir doch zurück, ich würde mich "freuen", wenn Du mir auch so etwas erzählen kannst.
Rappelkiste & Co
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