Privates Netzwerk Medizingeschädigter - Opfer berichten, helfen und suchen weitere Kontakte
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riates Medizingeschädigter - Opfer berichten, helfen und suchen weitere Kontakte
"Erst am nächsten Morgen wurde mir meine Tochter kommentarlos in den Arm gelegt und nach kurzer Zeit so schnell wieder abgeholt, dass ich keine Zeit hatte, Fragen zu stellen." Nach einer normalen Schwangerschaft ohne Probleme kam ich morgens um 7 Uhr ins Krankenhaus, da die Wehen eingesetzt hatten. Ohne mich darüber aufzuklären, erhielt ich wehenbeschleunigende Mittel um die Geburt einzuleiten. Zur damaligen Zeit dachte ich, das wäre so üblich, da ich noch sehr jung war und es mein erstes Kind war. Zur gleichen Zeit, nur mit einem Vorhang getrennt, bekam eine stark übergewichtige Frau ihr Baby. Dort ging es sehr hektisch zu und alle Ärzte und Schwestern haben sich um diese Frau gekümmert. Zu mir kam die Hebamme nur immer wieder ganz kurz und sagte jedes Mal, dass ich noch nicht pressen soll. Nach einer gewissen Zeit musste ich einfach pressen, da ich ja auch die Wehenbeschleuniger bekommen hatte. 12.55 Uhr kam meine Tochter zur Welt. Die Apgar-Werte waren 9-10. Ich bekam das Kind nicht zu mir, sondern sie wurde in ein Bettchen gelegt, wo sie ungefähr 3 Stunden lag. Ich konnte sie von meinem Bett aus streicheln, das waren die glücklichsten 3 Stunden in meinem Leben bis dahin, da das Kind wach war und mit offenen Augen einen munteren Eindruck machte. Dann wurde sie ins Kinderzimmer verlegt und ich auf die Station. Ich fühlte mich damals so sicher, dass ich in guten Händen bin, da ich schon in diesem Krankenhaus gearbeitet habe und einige Leute kannte, vor allem den Chefarzt. Abends wunderte ich mich, dass ich meine Tochter nicht bekam, machte mir aber keine weiteren Sorgen, da ich mich immer noch gut aufgehoben fühlte. Erst am nächsten Morgen wurde mir meine Tochter kommentarlos in den Arm gelegt und nach kurzer Zeit so schnell wieder abgeholt, dass ich keine Zeit hatte, Fragen zu stellen. Danach kam dann endlich der Chefarzt und teilte mir mit, dass das Kind ins Kinderkrankenhaus gebracht werden muss, es sei aber nichts Schlimmes. Später stellte sich heraus, dass die Hebamme das Baby gegen 5 Uhr morgens blau angelaufen aufgefunden hatte, anstatt einen Arzt zu Rate zu ziehen, saugte sie die Lunge ab und legte das Kind in den Brutkasten. Erst während der Verhandlung 1996 haben wir erfahren, dass im Kinderkrankenhaus die Blutzuckerwerte erst abends um 18.30 h gemessen wurden ( 13% ). Diese Untersuchung ergab außerdem eine Polyglobulie (HK 73% ). Der Arzt wunderte sich, dass sie das überlebt hat. Dabei stellte sich auch heraus, dass über die ersten 24 Stunden in ihrem Leben keinerlei Aufzeichnungen vorhanden waren. Meine Tochter verbrachte insgesamt 6 Wochen im Kinderkrankenhaus. Sie wurde mit Glucose behandelt. Mit 14 Tagen bekam sie eine Nierenbeckenentzündung (Reflux 4. Grades ) . Als sie ein paar Tage zuhause war, bemerkten wir, dass unsere Tochter die Augen im Kreis bewegte. Daraufhin wurde sie an einer Uni-Klinik untersucht. Erst nach einem Monat bekamen wir die Aussage vom Kinderarzt: "Der Sehnerv ist kaputt, da kann man nichts mehr machen". Es folgten noch viele weitere Untersuchungen, CT, EEG und so weiter. Erst als meine Tochter 11 Jahre alt war, erfuhren wir durch Zufall, dass ihre Behinderung nicht angeboren, sondern durch eine Hirnschädigung entstanden ist . Mündlich kam diese Aussage von mehreren Ärzten, aber natürlich bekamen wir keine schriftlichen Bestätigungen. Es wurde auch festgestellt , dass ihre Hormondrüsen zuwenig Hormone ausschütten (Insuffizienz). Insgesamt ist meine Tochter nicht nur blind sondern hat mehrere Beeinträchtigungen, die es ihr und mir unmöglich machen, einfache, selbständige (normale) Tagesabläufe zu leben. Darauf folgte ein 10 Jahre langer Prozess, der mit einem Vergleich endete, da wir weder Nerven, Kraft und Geld mehr hatten. In der ersten Instanz gab es ein Urteil zu unseren Gunsten wegen groben Behandlungsfehlern und fehlender Dokumentation, wogegen die Gegenseite Berufung einlegte. In der zweiten Instanz konnten wir nur zum Teil Hirnschaden nachweisen (Pflegemehrbedarfsrente nur solange sie zuhause gepflegt wird). Blindheit und hormonelle Störungen sollen zu einem Syndrom gehören, dass angeblich angeboren sein soll. Diese Diagnose beruht nur auf den Symptomen, jedoch ohne bildhaften Nachweis. 2 Jahre nach dem Vergleich gab es eine Kernspinuntersuchung, die eindeutig ergab: "Kein Anhalt für eine septo-optische Dysplasie (das seltene Syndrom)." Unser Rechtsanwalt meinte, dass wir damit nichts mehr anfangen können, da die Untersuchung nach dem Vergleich stattfand. Zufällig kam ich vor 2 Jahren an spektakuläre, jedoch inoffizielle Erkenntnisse (Forschungsprojekt an einer Uni) aus welchen hervorgeht, dass es sich bei meiner Tochter um keine angeborene Behinderung, sondern um einen erworbenen Schaden handelt. Da die Untersuchung mittlerweile auf höchste Anordnung verboten wurde, kann ich nicht offen darüber sprechen, um die Beteiligten nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Eine Einsicht in das Gutachten wird mir strikt verwehrt. Das Untersuchungsergebnis wäre aber von großer Bedeutung, da im Moment ein Gerichtsverfahren wegen der weiteren finanziellen Versorgung unserer Tochter läuft. Ich suche einen Arzt oder ein Labor, das eine DNA-Analyse durchführt, mit der man nachweisen kann, wie es zu den Schädigungen kam. Ich habe schon bei mehreren Spezialisten angefragt, aber bis jetzt nur Absagen bekommen. Ich suche außerdem Personen, die auch unter Hormonmangel leiden oder dieses Syndrom (septo-optische Dysplasie) haben und mir über ihre Erfahrungen berichten können. Hat jemand Informationen zu "Gemeinschaftsorientiertem Wohnen" für Familien mit und ohne Behinderten, da ich meine Tochter ein Leben lang pflegen werde und mir so eine Lebensform gut vorstellen könnte. Bitte helfen Sie mir.
Haben Sie selber Ärztepfusch erleben müssen?
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