Privates Netzwerk Medizingeschädigter - Opfer berichten, helfen und suchen weitere Kontakte
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
riates Medizingeschädigter - Opfer berichten, helfen und suchen weitere Kontakte
EINE WAHRE GESCHICHTE AUS EINER ZAHNARZTPRAXIS Der erste Tag zur Arbeit an einem Zahnersatz begann mir recht schmerzhaften Einstichen in das Zahnfleisch. Der Arzt entschuldige sich, er habe in den Oberkiefer spritzen müssen. Er meinte wohl in die Oberkieferhöhle; denn die Wirkung eines Spritzmittels war nicht zu spüren. Jetzt stellte er sich vor mich hin und begann so was wie Lateinisch zu reden, was wohl meinte, er gedenke dies oder das zu machen. Von diesem Kurzvortrag bekam ich ohnehin nichts mit. Die Schmerzen vom reinstechen in den Kiefer und das Gefühl einer anwachsenden Gesichtsschwellung, erlaubten mir gar nicht mehr, das alles wahrzunehmen. Nun begann er mit dem Schleifen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass er sieben Zähne abschleifen wollte. Die Schmerzen hielten weiter an. Plötzlich stank es sehr stark nach irgendwas, was ich heute noch nicht darstellen kann. Manchmal stinke es sehr und werde sehr heiß, sagte der Zahnarzt dazu. Aber da war auch gleich ein furchtbarer Schmerz, als würden einem gleich zwei Zähne auf einmal gezogen. An meinem linken Oberarm sah ich zwei schlauchartige Gebilde vorbeiziehen. Die wurden sehr fest und an mir vorbeigeführt. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Die Schmerzen nahmen zu, der Arzt schliff weiter meine Zähne klein. Da spürte ich auf einmal einen festen Gegenstand in meinem Rachen. Ich kam in Not., ich wollte doch nicht ersticken. Wo bewegte ich meine Hände heftig und wies auf den Mund. Ich wollte unbedingt spülen, um dieses Ding da loszuwerden. "Schlucken sie es runter", rief der Arzt mir zu. Da habe ich mit letzter Kraft vom Behandlungsstuhl, auf dem ich lag, hochgeschwungen. Der Arzt half mir nicht dabei. Der hatte Mühe, seinen Bestecktisch schnell zurückzuschieben. Auch die Arzthelferin half mir nicht. Ich weiß aber nicht mehr, ob sie überhaupt noch an meiner Seite war, denn meistens stand sie hinter mir. Mir rann Blut aus dem Mund. Ich habe dem Arzt das gezeigt. Das komme vom Schleifen, sagte der. Wo das harte Stück in meinem Rachen geblieben war, weiß ich nicht mehr. Die Schleiferei ging weiter. Ich war nicht mehr in der Lage durchzuhalten. Wie lange sollte das noch so gehen? Ich ruderte mit den Armen, um anzudeuten, dass ich starke Schmerzen hatte und nicht mehr konnte. "Ich kann sie nicht verstehen", sagte der Zahnschleifer. Irgendwie bat ich um Schreibzeug. Auf ein kleines Blatt schrieb ich, ich habe Schmerzen und könne nicht mehr. Einen Moment durfte ich stehen bleiben. Dann ging die Prozedur weiter. Dreieinhalbe Stunde ging das so, mit dem Mund voll Blut. Auf die blutenden Zahnreste wurde mir am Schluss eine Prothese aufgedrückt. Mein Gesicht war sehr geschwollen, besonders auf der rechten Hälfte. Essen war nicht mehr möglich, Trinken gelang nur mit einem Strohhalm. Da waren eine Vielzahl von Blutergüssen entstanden. Die Schleimhäute des Mundes, der Lippen waren verbrannt worden. Das alles wegen des Schleifens von sieben Zähnen? Warum ausgerechnet sieben Zähne schleifen? Sollte das nicht eine Prothese werden, die ich herausnehmen konnte? Mit meinem Ehemann konnte ich mich anfangs nur noch per beschriebenen Handzettels verständigen. Das ging so über mehrere Wochen hinweg. Die Gesichtschwellungen sind bis heute nicht verschwunden und das Kauen und Sprechen ist behindert. Auch hat sich mein ganzes Mundwerk irgendwie verschoben. Beim sprechen fange ich manchmal zu lispeln an. Oftmals beiße ich mich sogar auf die Zunge. "Das geschwollene Gesicht kommt vom Schleifen"; "Sie werden immer Schmerzen haben"; Das Blut ist vom Schleifen, waren die Kommentare des Doktors. Zwei Tage später war der Unterkiefer dran. Noch einmal dreieinhalbe Stunde, noch einmal Schmerzen, während die vom vorigen Tag weiter anhielten. Am Anfang gab es den so genannten Heil- und Kostenplan. Der zeigte im Befundbericht des Zahnarztes für die genehmigte AOK die Zähne im Oberkiefer als fehlend an. Das stimmte aber nicht. Zum Schleiftermin waren die Zähne noch in meinem Mund. Ich war auch immer besonders stolz auf meinen oberen Schneidezahn, der gleich neben dem Eckzahn stand, weil mir immer schon der kleine Schneidezahn rechts gefehlt hatte. Das konnte auch der Gutachter bestätigen, ja, der rechte Eckzahn und der Schneidezahn waren noch da. Im Oktober des Jahres 2006 nun, ich hatte bis dahin versucht bei meinem langjährigen Zahnarzt Hilfe zu bekommen, wegen der andauernden Schmerzen und der anhaltenden Gesichtsschwellung, half mir ein freundlicher Zahnarzt weiter. Der machte eine Aufnahme von meinem Oberkiefer der vorher so geschunden und misshandelt worden war. An der Stelle, wo früher der Schneidezahn gesessen hatte, befand sich jetzt ein kleiner Wurzelzahnstumpf, und der Eckzahn war auch nicht mehr zu sehen. Darunter hing eine Brücke mit vier Gliedern, die Kronenpfeiler nach oben gerichtet. Zwei Jahre lang hatte ich den Zahndoktor um Nachbesserungen aufgesucht. Der hatte nur immer wiederholt, er habe keine Zeit und gesagt: "Sie haben keine Schmerzen" Immer die Empfehlung der AOK im Ohr: "Geben Sie ihrem Zahnarzt wiederholt die Gelegenheit, Nachbesserungen vorzunehmen." Auf Nachfrage beim Medizinischen Dienst schrieb man mir:: "Es wird rückblickend, selbst wenn es sich um eine fehlerhafte Behandlung gehandelt haben sollte, mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht nachzuweisen sein, dass dies der Fall ist" Und die mehr als drei Stunden lange Schleiferei mit weit aufgerissenem Mund, sei durchaus normal. Ein Leiter der AOK meinte dazu: "Sie sprechen von einem nachgewiesenen Behandlungsfehler, dies ist mitnichten der Fall..."
Haben Sie selber Ärztepfusch erleben müssen?
Merke: |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|