Privates Netzwerk Medizingeschädigter - Opfer berichten, helfen und suchen weitere Kontakte
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riates Medizingeschädigter - Opfer berichten, helfen und suchen weitere Kontakte
Unser kleiner Jan ist tot ! Unser kleiner JAN durfte aufgrund von himmelschreienden Fehlern im Krankenhaus nur 19 Monate alt werden. JAN hatte eine Hirnhautentzündung und eine Sepsis, ausgelöst durch Pneumokokken. Kurze Vorgeschichte: Jan hat am 20.07 abends Fieber bekommen. Wir sind mit ihm am 20.07., 22.07 und 23.07 beim Kinderarzt gewesen. Am 22.07 (abends Fieberschub mit 40,7 Grad) wurde eine bakterielle, eitrige Mandelentzündung festgestellt, weshalb ein orales Antibiotikum verschrieben wurde. Das Antibiotikum hat zwar das Fieber deutlich gesenkt, aber unser Jan wurde immer schlapper, verweigerte Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, weswegen wir am 23.07 zum Kinderarzt und dann am 24.07 ins Krankenhaus gefahren sind. Bei der Aufnahmeuntersuchung am 24.07 um 07.00 Uhr im Krankenhaus hat man dort auf eine Lungenentzündung getippt (Fehldiagnose). Die notwendige Untersuchung auf Nackensteifigkeit, um eine Hirnhautentzündung auszuschließen hat die aufnehmende Ärztin versäumt (Fehler 1). Das bis dahin verabreichte Antibiotikum (bis dato 4 Dosen) wurde abgesetzt mit der Begründung, man wolle erst mal anhand eines Blutbildes feststellen, ob es eine virale oder bakterielle Lungenentzündung sei (Fehler 2 und ein sehr furchtbarer Fehler). Das Blut im Labor wurde versehentlich viel zu spät untersucht, weil die MTA in einem Plastikbecher nur die große Röhrchen gesehen hatte, die sowieso 12 oder 24 Stunden im Brutschrank brauchen und die kleinen, sofort zu untersuchenden Blutröhrchen von JAN übersehen hatte (Fehler 3). Abgesehen davon ist die Blutprobe eines stationären Patienten von der Dringlichkeit her ein "Normalfall", die eines ambulanten Patienten (der wieder nach Hause darf, weil er nicht so krank ist) ein Eilfall - und dies ist fernab jedweder medizinischer Erwägung! Dann wurden Daten im Labor von JAN versehentlich gelöscht; durch drücken einer Resettaste - erneut Verzögerung von Stunden (Fehler 4). Irgendwann hat dann der Stationsarzt im Labor erinnert. Diese Erinnerung wurde dort dann schlicht vergessen (Fehler 5). Die Stationsschwester hat bei JAN noch recht frühzeitig Nackenprobleme festgestellt, diese auch schön im Protokoll vermerkt - aber nicht den Arzt informiert (Fehler 6). Der Stationsarzt hat gar nicht erst auf Nackensteifigkeit untersucht (Fehler 7). Man sagte uns, der sich ständig verschlechternde Zustand sei für eine Lungenentzündung "völlig normal". Der Arzt hat dann eine überflüssige Untersuchung gemacht (Ultraschall der Lunge), die eine Lungenentzündung der Lunge natürlich (!) nicht bestätigen, aber eben auch nicht ausschließen konnte. Eine notwendige Röntgenuntersuchung, die eine Lungenentzündung ausgeschlossen hätte, ist nicht erfolgt "weil man Jan schonen wollte". (Fehler 8). Sture Meinung des Arztes: Ohne Laborergebnis keine Medikamente und kein Röntgen. (Fehler 9 ). Dadurch wurde auch das Antibiotikum gegen die Halsentzündung nicht weiter verabreicht. JAN hat dadurch am Morgen und am Mittag die jeweilige Dosis nicht bekommen. Laut nachträglich durchgeführter Laboruntersuchung war es sowohl gegen die Bakterien der Halsentzündung als auch gegen die Pneumokokken wirksam. Gegen Mittag kam dann endlich das wichtigste Laborergebnis nämlich der Entzündungswert. Das Labor hat dieses Ergebnis dann dem Arzt "unter Vorbehalt" mitgeteilt, da der Wert so hoch war, dass man noch mal eine Gegenprobe machen wollte. Der Arzt hat daraufhin JAN noch mal abgehört, der seit Aufnahme nur noch schlief. Er hat darauf verzichtet, ihn bei der Untersuchung zu wecken, wodurch er die immer weitere Verschlechterung des Allgemeinzustandes übersehen hat. Der Arzt war sich eben ganz sicher, dass JAN eine Lungenentzündung hat. Gegen 14.00 Uhr war dann ein Schichtwechsel der Schwestern und die neue Schwester hat dann die Nackensteifigkeit bemerkt - UND auch den Arzt informiert! Es wurde dann Hirnwasser aus dem Rücken entnommen und in aller Seelenruhe unter dem Mikroskop untersucht (entspricht einer völlig überholten Lehrmeinung von vor 20 Jahren). Eine Behandlung mit Cortison und Antibiotikum wurde so gegen 15.00 Uhr begonnen und um 17.00 Uhr hatte JAN dann einen Kreislaufkollaps und ist dann an mangelhafter Blutversorgung vom Gehirn gestorben, weil die Behandlung einfach vieeel zu spät begonnen wurde. Der Kreislaufkollaps wurde durch die Sepsis ausgelöst, die dadurch fulminant abgelaufen ist, weil das Antibiotikum abgesetzt wurde. Der Oberarzt hat hinterher dazu gesagt: "Ach, hätte man bloß das Antibiotikum weitergegeben". JAN hatte morgens bei der Aufnahme noch 140.000 Thrombozyten, nach Erstellung der Diagnose und erneutem Blutbild nur noch 20.000 Thrombozyten. Er ist in der Obhut der Klinik immer schlechter geworden und niemand hat das ernst genommen. Zwei Wochen nach JANS Tod war das Krankenhaus noch immer der Meinung, man habe im Wesentlichen alles richtig gemacht. Erst nachdem wir unser präzises Gedächtnisprotokoll und eine lange Liste mit bohrenden Fragen an die Klinik geschickt haben, wurde man sich dort der Fehler langsam bewusst. Einige Zeit später haben wir dann im Beisein eines Arztes unseres Vertrauens das Gespräch mit dieser Klinik gesucht. Ergebnis: Immerhin hat man uns gegenüber auf unser hartnäckiges Nachfragen die Fehler zugegeben und der Stationsarzt war sich seiner Verantwortung bewusst, ist erschüttert und hat sich bei uns entschuldigt. In der Klinik hat aber eigentlich Niemand (bis auf die Nachmittagsschwester) auch nur irgendetwas richtig gemacht. Ich gestehe auch Ärzten mal einen Fehler zu. Aber so ein unfassbar großes Maß an UNENDLICHER Unfähigkeit ALLER Beteiligten in einem deutschen Krankenhaus habe ich bislang für unmöglich gehalten. Meine Frau sagte zu Recht: Das ist afrikanischer Standard: Nichtstun und Beschwörungsformeln murmeln. Wir sind noch nicht einmal wütend, nur unendlich fassungslos. Und jetzt? Ich habe lange hin- und herüberlegt ob es moralisch verantwortbar ist, aber mich jetzt doch entschlossen nur und ausschließlich Ersatz der Beerdigungskosten zu verlangen - notfalls auch zu erstreiten. Mal sehen wie die Klinik reagiert. Mit so etwas kann ich mich etwas ablenken... Obwohl ich das Geschehene auch als "unterlassene Hilfeleistung" empfinde werde ich den Arzt deswegen nicht verklagen - weil er sich bei uns Eltern ja bereits entschuldigt hat. Schließlich habe ich nach all dem was ich auf diesen Seiten lese schließlich schon den Eindruck, dass das Eingestehen der Fehler von Seiten der Klinik schon etwas ganz Außergewöhnliches ist... Und jetzt in diesem Moment kann ich in das leere Kinderzimmer von JAN sehen, wo eigentlich die Tür zu, die Rollläden runter und JAN in seinem Bett sein und träumen sollte. Jan war und ist unser Ein und Alles. Mit dem Tod von JAN ist auch unser Leben kaputtgegangen. Wir hoffen, dass wir es schaffen irgendwie ein anderes Leben anzufangen. Am 10.10.07 wollten wir mit JAN seinen zweiten Geburtstag feiern! Er durfte noch nicht einmal zwei Jahre alt werden!!! Wegen Unfähigkeit aller Beteiligten im Krankenhaus!!!
Haben Sie selber Ärztepfusch erleben müssen?
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