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Gelenkblockaden |
Genau am 24.12.1995 (Weihnachten) stand ich vom Essenstisch auf und bekam einen schmerzhaften Stich in meine rechte Leiste hinein. Von da an konnte ich nicht mehr aufrecht gehen und nur noch mit großen Schmerzen im rechten Bein und Fuß laufen. Um der Ursache meiner Schmerzen auf den Grund zu gehen, niemand konnte mir so recht helfen, reichte man mich von Arzt zu Arzt. Jeder stellte eine andere Diagnose von Adduktorenzerrung über Hüftgelenksentzündung bis hin zum Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall. Auf jede gestellte Diagnose hin wurde ich mit Medikamten behandelt. Aber es wurde immer noch schlimmer. Meine Schmerzen wurden unerträglich. Neue Diagnosen wurden gestellt, jedoch nur mit Apparaten. Nie hat mich ein Arzt einmal mit seinen Händen untersucht. Auf Röntgenbildern war angeblich nichts zu sehen. Da sich auf keine der folgenden Behandlungen eine Besserung einstellte, und keiner mehr mit mir etwas anzufangen wusste, wurde ich in die psychosomatische Schiene geschoben und mit Psychopharmaka vollgestopft. Diese übertünchten zwar den Schmerz, linderten ihn aber nicht, geschweige wurde ich geheilt. Ich war so gut wie bewegungsunfähig.Worauf ich mir dann noch eine beidseitige Unterschenkelthrombose zuzog, da keine Profilaxe gespritzt wurde. Nachdem diese im Krankenhaus behandelt wurde - und nur diese - war alles beim alten. Mittlerweile aber war es jetzt sichtbar, dass etwas mit meinen Gelenken nicht stimmte. Ich stand komplett "schief". Nach ca. 6 Monaten kam dann einmal ein Orthopäde auf die Idee mich einzurenken (zu manipulieren), da ich wohl mehrere Blockaden hatte. Dieses wurde fälschlicherweise zu oft wiederholt. Dadurch hatten sich die Bänder noch mehr gelockert. Auf Zuraten meiner damaligen guten Physiotherapeutin ging ich in eine Spezialklinik für Rheuma und Gelenkleiden. Dort wurde anhand der oben erwähnten Röntgenbilder und auch durch Ertasten meines Körpers festgestellt, dass das Kreuzbandgelenk verschoben war und als Folge davon sich auf mehreren Ebenen Gelenkblockaden gebildet hatten, d.h. die Wirbelkörper saßen fest, so dass sich auf der gesamten rechten Körperseite die Muskulatur so stark verhärtet hatte und somit sehr schmerzhafte Verspannungen auslösten, die dann auch schon bestimmte Nervenbahnen eingeengt hatten. Durch die Langwierigkeit der Blockaden entstanden nervenentzündliche Prozesse. Ich wurde 5 ½ Wochen behandelt. Die Behandlung bestand aus Wiederherstellung der Beweglichkeit der Wirbelkörper und Gelenke "auf die sanfte Tour" (Einrenken durch Mobilisation und Muskelenergietechnik und manuellen Anwendungen), Schmerzunterbrechung und Gewebeaufbau (Anspritzen der Gelenke unter einem Röntgenschirm) und auch psychischer Betreuung. Denn nach so langen Schmerzen ist man auch psychisch stark mitgenommen. Nach anschließender intensiven Physiotherapie zu Hause (KG auf manueller Basis) konnte ich nach insgesamt 14 Monaten wieder ohne Schmerzen gerade gehen und auch endlich wieder in mein normales Privatleben zurückkehren,und auch meine Arbeit wieder aufnehmen. Es wurde vermutet, dass am Anfang sich wohl nur das Beckenkreuzband verschoben hatte. Was man mit Ertasten wohl hätte merken können. Wäre es sofort gerichtet worden, hätte die Angelegenheit wohl nur eine kurze Zeit gedauert. So dauerte es volle 14 Monate meines Lebens, die für mich die Hölle waren. Durch die lange Zeit meiner Blockaden (vorangegangene Nichtbehandlung durch Fehldiagnosen) und das schädliche Manipulieren meiner Gelenke ist die ganze Sache chronisch geworden, mit der ich jetzt leben muss. Das heißt, ich kann bei irgendeiner Bewegung wieder auf einer Ebene blockieren und alles würde von vorne anfangen, wenn ich nicht Techniken gelernt hätte, mich auf die sanfte Tour selbst zu entblockieren. Manchmal kann mir auch ein Physiotherapeut mit manueller Therapie helfen. Wenn aber gar nichts mehr hilft, fahre ich zur Klinik in die dortige Ambulanz. Dort kann man mir helfen. Ich lasse keinen Orthopäden mehr an mich heran. Ich ärgere mich heute noch darüber, dass ich nicht direkt die Ärzte zur Rechenschaft gezogen habe. Was aber wohl sehr schwer gewesen wäre, weil so viele daran beteiligt waren und auch im Nachhinein keiner mehr sagen kann, was es am Anfang wohl gewesen ist. Trotz allem hatte ich damals (nachdem ich nach 14 Monaten die Kraft wieder dafür hatte) diese Fehldiagnosen und somit auch Fehlbehandlungen tabellarisch zusammengefasst und meiner Krankenkasse mitgeteilt. Bis heute habe ich darauf keine Antwort erhalten. Ich habe meine Geschichte niedergeschrieben, um anderen - die vielleicht gerade jetzt diese Probleme haben - mitzuteilen, wie einem geholfen werden kann, und man sehr wohl aus diesem Kreislauf wieder herauskommt. Ich bin gerne bereit mit anderen Leidensgenossen Erfahrungen auszutauschen und vielleicht auch selber noch Hilfestellungen zu bekommen. Zudem bin auch bereit gegen diesen Ärztepfusch etwas zu unternehmen. Bis bald, Eure Maria |
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