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Gebärmutterriß
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Wir danken der bild der wissenschaft online Redaktion für die freundliche Genehmigung zur Linkschaltung
Nachdem ich meinen Sohn 1998 per Kaiserschnitt zur Welt bringen mußte, weil er in Beckenendlage blieb, freuten wir uns im August 2000 auf eine spontane Geburt unserer Tochter Melina.
All meine Bedenken, die ich im Vorfeld hatte, wurden von den befragten Hebammen und Ärzten als nicht begründet zurückgewiesen mit den Worten, ich solle mir darüber keine Gedanken machen und immer daran denken: "Einmal Kaiserschnitt heißt nicht immer Kaiserschnitt". Eine weitere Aufklärung fand nicht statt.
So kam es, daß ich am Morgen des 17. Augustes mit regelmäßigen Wehen alle fünf Minuten aufwachte. Nach 3,5 Stunden fuhr mich mein Mann ins Krankenhaus, doch die Hebamme stellte einen sehr unreifen Befund fest bei weiterhin regelmäßiger Wehentätigkeit.
Ich wurde auf die Station gelegt und zu einem späteren Zeitpunkt zu einem erneuten CTG gerufen.
Nachmittags um 16 Uhr wurde wiederum ein CTG geschrieben, welches regelmäßige Wehentätigkeit zeigte, doch der vaginale Befund war weiterhin sehr unreif. Der Muttermund war nach 12 Stunden Wehen nicht mehr als kaum 1 cm geöffnet. Ich war völlig erschöpft und deprimiert.
Die Hebamme warf mir vor, es läge in meinem Kopf, daß es nicht vorwärts ginge und daß die Übelkeit während meiner Schwangerschaften ein Zeichen dafür seien, daß ich meine Kinder eigentlich gar nicht möchte. Mein Mann wollte ihr in diesem Moment an den Hals springen, doch ich hielt ihn zurück aus Angst, wir bekommen unser Kind ausgerechnet bei dieser Person.
Sie stufte mich als wehleidig ein und meinte, daß meine Wehen doch gar nicht so schmerzhaft sein können, wenn sich am Muttermund nichts tut. Also gab sie mir eine Spritze, ohne mich zu fragen. Sie zog einfach die Decke weg und spritzte..........DOLANTIN, ein Morphiumabkömmling. Das wußte ich zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht und kurz darauf fing sich alles in meinem Kopf an zu drehen. Zu einem späteren Zeitpunkt bekam ich dann nochmals eine DOLANTIN-Spritze, das bekam ich aber kaum noch mit.
Trotz dieser starken Schmerzmittel hatte ich irrsinnige Schmerzen, doch keiner nahm mich ernst. Auch die schlechten Herztöne meiner Tochter wurden nicht bemerkt bzw. fehlinterpretiert als Schlafphase des Kindes.
Kurz und gut, nach 21 Stunden Wehen riß meine Gebärmutter über Melinas Plazenta und unsere Tochter erlitt einen schweren Sauerstoffmangel, an dessen Folgen sie 16 Tage später auf meinem Bauch liegend starb. Ein zweites Mal, denn man mußte sie schon nach dem Not-Kaiserschnitt reanimieren.
Zwischenzeitlich habe ich viele betroffene Frauen mit Gebärmutterriß kennen gelernt und alle lagen über sehr viele Stunden in den Wehen. Keine dieser Frauen wurde im Vorfeld über das erhöhte Risiko eines Risses bei Zustand nach Kaiserschnitt aufgeklärt. Strebt man eine spontane Geburt an, muß man die Ursache des ersten Kaiserschnittes abklären. Außerdem erwartet man dann bei der zweiten Entbindung eine Bilderbuchgeburt.
Dies alles war bei mir nicht gegeben und Melina mußte sterben, weil Ärzte und Hebammen mich nicht als Risikogebärende eingestuft haben und die Geburt nicht dementsprechend überwacht wurde.
Eine neueste Studie der Universität Washington in Seattle weist auf dieses erhöhte Risiko eindringlich hin.
Natürliche Geburt nach Kaiserschnitt ist gefährlich
Bei der natürlichen Geburt war das Risiko für einen Gebärmutterriss mehr als drei Mal so hoch wie bei einem weiteren Kaiserschnitt, fanden die Forscher an über 20.000 Frauen.
Anmerkung: Der Text bei bild der wissenschaft online ist unabhängig von dieser Seite entstanden.
Ich finde es unverantwortlich, daß das Leben vieler Frauen und Kinder einfach so aufs Spiel gesetzt wird und man nicht einmal dann Auskunft darüber erhält, wenn man nachfragt. Gehen diese Ärzte denn auf keine Fortbildung ???
Unser Leben wird nie wieder sein wie es einmal war, doch wenn ich erreichen könnte, daß kein Baby und keine Frau mehr an den Folgen eines Gebärmutterrisses (Uterus ruptur) sterben müßte, dann wäre ich der glücklichste Mensch auf der Welt.
Melina ich liebe Dich und vermisse Dich unendlich !!!!!
Ich hoffe, daß ich bald die Kraft dazu habe, die Begebenheiten ausführlicher zu schildern.
bis dahin
Liebe Grüße an alle von Melinas Mama
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